Familiengeheimnisse

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Alice ist Journalistin und Fan von der legendären Margaret Ives, die aus einer berühmten Familie stammt und seit Jahrzehnten von der Bildfläche verschwunden ist. Als Alice sie aufspürt und die Chance erhält, ihre Biografie zu schreiben, ist sie bereit, alles zu tun für den Auftrag. Und so lässt sie sich auf einen Probemonat ein in direkter Konkurrenz mit Hayden Anderson, der für seine letzte Biografie sogar den Pulitzer-Preis erhalten hat.
An dieser Stelle kommt ein bisschen der Trope "Grumpy x Sunshine" zum Tragen, denn trotz dieser Konkurrenzsituation nähert sich die immer fröhliche Alice mehrfach dem großen, düsteren und schweigsamen Hayden an, die beiden lernen sich kennen und verlieben sich.

Ich hatte mir etwas mehr Feuer zwischen den beiden erhofft, in den Dialogen und im Miteinander. Damit meine ich nicht irgendwelche expliziten Szenen, die waren ok, nicht zu übertrieben. Mir haben eher die Funken gefehlt.
Es geht in dem Roman aus meiner Sicht nicht so sehr um das Verlieben der beiden, eher um das Thema Familie und die Entscheidungen, die man trifft.
Dabei nimmt zwar die Familie und die Vergangenheit von Margaret einen wirklich großen Teil ein, aber auch die Familien von Alice (sie vermisst ihren verstorbenen Vater und fühlt sich von ihrer Mutter nicht verstanden) und Hayden sind Thema.
Die Geschichte wird ausschließlich aus der Sicht von Alice erzählt, Hayden bekommt keine eigene Stimme. Man ist nicht direkt bei seinen Gesprächen mit Margaret dabei, so kann man auch nicht vergleichen, wem sie was erzählt, welche Schwerpunkte sie setzt und was sie bei wem auslässt. Es ist nur klar, dass sie nicht die volle Wahrheit erzählt. Da die beiden Autoren eine Verschwiegenheitserklärung unterzeichnen mussten, können sie sich nicht intensiv austauschen, sondern machen höchstens Andeutungen. Aber da sie sich nicht nur auf Margarets Aussagen verlassen, sondern auch selbstständig recherchieren, gibt es doch noch so manche überraschende Enthüllung ...

Der Roman ist anders, als ich erwartet hatte, aber da ich die Geschehnisse aus Margarets Vergangenheit interessant fand und die Liebesgeschichte zwischen Alice und Hayden ganz nett, habe ich das Buch gerne gelesen.