Familiengeheimnisse

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tkmla Avatar

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„Great Big Beautiful Life“ von Emily Henry ist ein berührender Roman, in dem die Lovestory gar nicht so sehr im Vordergrund steht.
Die Journalistin Alice Scott freut sich riesig über die einmalige Chance, die Biografie der vor zwanzig Jahren spurlos verschwundenen Society-Skandalnudel Margaret Ives zu schreiben. Als sie jedoch auf der idyllischen kleinen Insel Little Crescent Island in Georgia ankommt, muss sie akzeptieren, dass es noch einen weiteren Anwärter für ihren Traumjob gibt. Hayden Anderson ist Pulitzer-Preis-Gewinner und bereits ein etablierter und erfolgreicher Autor in diesem Bereich und damit eine sehr ernstzunehmende Konkurrenz. Zudem ist er mürrisch, abweisend und arrogant. Das ist jedoch kein Hindernis, dass sich beide im Laufe des Probemonats, auf dem Margaret besteht, immer näherkommen. Leider gibt es jedoch die strenge Verschwiegenheitserklärung, die es ihnen sogar untersagt, miteinander über ihre Arbeit mit Margaret zu sprechen, denn in deren Geschichte tauchen immer mehr Widersprüche auf

Emily Henrys Bücher sind für mich wie eine Wundertüte und ich weiß nie, ob mich ihre Story richtig überzeugen wird. Dieses Buch hat es jedoch auf jeden Fall, denn die Mischung aus der berührenden Lebensgeschichte von Margaret und der aufkeimenden Lovestory von Alice und Hayden konnte mich definitiv catchen.
Alice ist anfangs der personifizierte Sonnenschein, unerschütterlich optimistisch und gutgelaunt. Aber dieses Verhalten ist eine bewusste Entscheidung, damit sei sich mit weniger guten Gefühlen nicht näher auseinandersetzen muss.
Hayden verkörpert den introvertierten und grumpy Star-Autor, der ebenfalls aus Selbstschutz auf diese Maske zurückgreift. Zusammen gehen sie das Risiko ein, verletzt zu werden. Aber es gibt eben auch die Chance auf ein gemeinsames Glück und eine Zukunft.
Noch mehr als die Lovestory der beiden hat mich die bewegende Geschichte von Margaret berührt, die einem stellenweise das Herz zerreißt. Sie ist ein besonderer Charakter, der interessant und unglaublich vielschichtig ist. Sie ist absolut nicht perfekt, aber sie gibt immer ihr Bestes, um die, die sie liebt, zu schützen.
Beim wichtigsten Twist habe ich schon ein wenig geahnt, dass es irgendwie in diese Richtung gehen könnte. Mit der eigentlichen Auflösung habe ich aber dann doch nicht gerechnet. Ich mag die Dynamik der Charaktere untereinander, genau wie das sommerliche Setting im Nirgendwo, welches Urlaubs-Vibes versprüht. Während der Anfang des Buches noch viel Leichtigkeit und Humor zeigt, wird es in der Mitte und gegen Ende wesentlich ernster und tiefgründiger. Diese Mischung ist Emily Henry ausgesprochen gut gelungen.

Mein Fazit:
Ich gebe sehr gern eine Leseempfehlung!