Leider enttäuscht

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lizseasalt Avatar

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Alice Scott ist an der Geschichte ihres Lebens dran. Wenn sie diese Story richtig schreibt, wird ihre Karriere als Journalistin nie mehr sein wie zuvor; Margaret Ives, die Erbin des großen Zeitungsimperiums, ist nicht komplett vom Planeten verschwunden. Die alte Frau lebt angeblich auf einer Insel in Georgia, unter einem Pseudonym. Als Alice dort ankommt, muss sie allerdings feststellen, dass sie nicht die einzige mit dem grandiosen Plan ist, über Margaret zu schreiben: Hayden Anderson, der letztes Jahr erst den Pulitzer-Preis mit einer Star-Biographie gewonnen hat, ist auch hier.
Den Plot und die Figuren fand ich sehr interessant und spannend. Die Geschichte der Ives und die spezifische von Margaret sind gut gebaut. Leider habe ich mich zwischendurch ganz schön durch dieses Buch quälen müssen; die verschiedenen Zeitebenen waren mMn nicht an allen Stellen gut gelungen und teilweise so verschoben, dass ich viel mehr an der anderen Zeitebene interessiert gewesen wäre. Das größte Problem aber war mMn die Übersetzung. Ich habe Emily Henry schon auf Deutsch und Englisch gelesen und bin bisher nicht auf dieses Problem gestoßen; teilweise waren Sätze extrem merkwürdig formuliert bzw. übersetzt (zB so, dass die gewählten Worte zwar eine wörtliche Übersetzung des Originaltextes waren, in entsprechenden Kontexten aber absolut ungeeignet), es haben sich sehr viele Wortwiederholungen innerhalb eines Satzes eingeschlichen, die im Lektorat hätten auffallen sollen, und teilweise war die Sprache, besonders die der Figuren, sehr gestelzt und unnatürlich. Das finde ich sehr schade, weil Emily Henrys Bücher mir normalerweise extrem Spaß machen! Wen solche Dinge nicht stören, dem kann ich das Buch uneingeschränkt empfehlen, die Story an sich ist nämlich sehr gut. Wer Emily Henry schon kennt und sehr gerne mag, der sollte Great Big Beautiful Life allerdings mit nicht zu hohen Erwartungen lesen.