Schöne große Enttäuschung

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throughmistymarches Avatar

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Leider war auch dieser neue Emily Henry Roman nichts für mich. Ich liebe ihre ersten drei Bücher, doch seit sie super berühmt ist, haben mich ihre Werke nicht überzeugen können: „Funny Story“ war ziemlich langweilig – ich erinnere mich kaum daran. „Happy Place“ mochte ich aus vielen Gründen nicht, vor allem weil für mich die Verwendung von Depressionen als Plot-Twist ein absolutes No-Go ist. Und „Great Big Beautiful Life“ entpuppte sich als „great big beautiful disappointment“ – eine große Enttäuschung. Es hat auf vielen Ebenen einfach nicht funktioniert.

Ich denke, die Geschichte wäre vielleicht besser gewesen, wenn sie mehr wie ein Krimi oder Thriller geschrieben worden wäre, anstatt zu versuchen, ein Rätsel innerhalb eines Liebesromans zu sein. Das größte, größte, größte Problem waren jedoch die beiden Protagonist:innen. Sie waren die am wenigsten entwickelten Figuren, die ich je in einem Emily-Henry-Buch gelesen habe. Sie wirkten stereotyp, oberflächlich und ohne echte Tiefe – einfach nur langweilig. Ich habe ihre Namen ständig vergessen, so wenig Eindruck haben sie hinterlassen.

Auch die Liebesgeschichte funktionierte nicht. Es gab null Chemie, keinen spark – nur zwei große, attraktive Menschen in einem Emily-Henry-Roman, also müssen sie wohl zwangsläufig aufeinander stehen, oder? Es wirkte erzwungen und oberflächlich.

Leider wirkte auch der Schreibstil nicht wie Henrys übliche Sprachgewandheit Manchmal schien es, als würde das Buch zu sehr versuchen, „filmisch“ zu sein, um möglichst bald von einem großen Streaming-Dienst adaptiert werden. Es gab zu viel tell statt show, was die Charaktere nur noch oberflächlicher erscheinen lies.

Na ja. Vielleicht sollte ich ihre früheren Bücher nochmal lesen – die waren beinahe perfekt. Leider scheint diese Magie nach „Book Lovers“ verloren gegangen zu sein.