Ansteigender Spannungsbogen

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mike nelson Avatar

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Ansteigender Spannungsbogen. "Grenzfall - In der Stille des Waldes" von Anna Schneider ist mein erster 'Grenzland-Krimi'. Und es wäre wohl auch ein wenig klüger gewesen, die ersten beiden Bände der 'Grenzland-Reihe' vorab zu lesen - der dritte Band verweist mit dem einen oder anderen Detail auf die Vorgängerbände; gleichwohl stört es weder dem Lesefluss noch der Entwicklung der Handlung. "In der Stille des Waldes" beinhaltet eigentlich zwei Fälle, der eine ist diesseits, der andere jenseits der Grenze verortet - in Bayern und in Tirol. Die Idee einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit passt schon irgendwie, aber schaut man genau hin (genaue Handlung bitte ich dem Klappentext zu entnehmen), dann nimmt der bayerische Fall, ein wiederaufgerollter Fall, einen wesentlich geringeren Raum ein als der tiroler Fall, in dem es äußerst mysteriös zugeht! Was mich um einiges mehr gefesselt hat: Was ist die Erklärung für die mit Babykleidung ausgestopften Dachse, die bei Erdarbeiten gefunden werden? Wer sind die seltsam beerdigten Toten im Gnadenwald? Und was haben der vermisste Tierpräperator und seine verschwundene Frau damit zu tun, die zwar gefunden wird, aber scheinbar nur wirres Zeug erzählt? Also: Spannender Krimi, unbedingt! Aber das Konzept mit den zwei Fällen ist nach meiner Auffassung nicht ganz aufgegangen; zudem erklärt die Autorin ein wenig zu viel und überlässt damit zu wenig der Fantasie der Lesenden - deshalb nur 4 Punkte ;-)