Bindeglied der "Grenzfall"-Reihe

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leseclau Avatar

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Im dritten Teil der „Grenzfall“-Serie ermitteln Alexa und Krammer in unterschiedlichen Fällen. Und dennoch kommt es mir so vor, als wäre dieses Buch die Klammer über alle Teile der Reihe. Denn für Beide wird es recht persönlich und sie erkennen, was ihnen im Leben wichtig ist. Das geschieht fast im Vorbeigehen und ist dennoch ein ganz zentraler Teil des Buches.
Anfangs wird für meine Begriffe etwas zu stark auf den vorigen Fall von Alexa Bezug genommen. Ihre Verletzung und Krankschreibung stehen im Mittelpunkt. Als dann durch das Auftauchen ihres ehemaligen Partners ein weiterer Fall aus der Vergangenheit aufgerollt wird, ist mir das ein Zuviel der Altfälle. Deswegen kann mich der deutsche Part des Ermittlerduos auch nicht ganz so fesseln.
Auch über Krammer schwebt ein Dämon in Folge eines alten Falls. Und weil er so darin behaftet ist, übersieht er im Grunde, was bei ihm direkt vor der Nase passiert. Wer erzählt ihm wirklich die Wahrheit? Und was ist mit seiner Partnerin Roza los? Auf der österreichischen Seite geht es sehr spannend zu. Ein gut platzierter Cliffhanger am Ende des Buches steigert die Neugier auf den 4. Fall des Ermittlerduos.
Wie die anderen „Grenzfälle“ ist das Buch einfach gut zu lesen. Die Geschehnisse sind lebendig und man kann sich die Handlungsorte sehr gut vorstellen bzw. direkt nachempfinden. Auch die serienübergreifende optische Gestaltung des Buchs gefällt mir sehr gut. In diesem Buch hätte ich die dritte Erzählperspektive aus Opfersicht nicht benötigt, da mit Alexa und Krammer bereits mehrere Ebenen existieren. Diese Perspektive hat zwar Auflösungen angedeutet, aber den Lesefluss etwas unterbrochen.