Die Stille des Waldes ist hier sehr bedrückend

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91cobsala Avatar

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"Grenzfall. In der Stille des Waldes" ist bereits der dritte Fall für Krammer auf österreichischer und Jahn auf deutscher Seite. Ich habe bisher die beiden Vorgänger noch nicht gelesen. Jedoch wird genug von der Vorgeschichte im dritten Buch erwähnt, sodass auch problemlos dieses zuerst gelesen werden kann.
Der Kriminalroman besteht aus zwei Handlungssträngen, die sich von Kapitel zu Kapitel abwechseln. Mal wird in Österreich ermittelt, mal in Deutschland. Diese Aufteilung klingt verwirrend, ist sie aber überhaupt nicht. Anna Schneider schafft es problemlos mit schnörkelloser Sprache und einem guten Schreibstil ein kurzweiliges Lesevergnügen zu bereiten. Leider kommt bei beiden Fällen für meinen Geschmack etwas wenig Spannung auf; erst zum Schluss wird es mitreißender und richtig aufregend. Nichtsdestotrotz sind es zwei düstere Fälle, die mich nachdenklich zurückließen. Die Hauptfiguren im Roman sind gut gewählt, auch wenn mir Alexa Jahn doch zuweilen etwas zu übertrieben heldinnenhaft daherkommt. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Insgesamt ist "In der Stille des Waldes" ein Kriminalroman, der durch Düsternis Gänsehaut erzeugt. Wer tiefschichtige Kriminalfälle mag, wird mit diesem Buch zufrieden sein.