Dringende Leseempfehlung für Liebhaber gepflegter Kriminalfälle in Buchform

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
bibliophil04 Avatar

Von

Im nun bereits dritten Band der Grenzfallreihe um die beiden Kommissare Alexa Jahn und Bernhard Krammer arbeiten die beiden Ermittler nun das erste Mal über weite Strecken hinweg getrennt an zwei unterschiedlichen Fällen. Alexa Jahn verfolgt ein alter Fall aus ihrer Zeit bei der Polizei Aschaffenburg, der sie auf der Suche nach einem Tatverdächtigen mit ihrem alten Kollegen Jan in das österreichische Grenzgebiet verschlägt. Chefinspektor Krammer hingegen ermittelt mit seiner Kollegin Roza Szabo in einem sich immer mehr abstrus entwickelnden Fall um einen bereits seit längerer Zeit verschwundenen Tierpräparator und dessen Sohn, bei dem auch mit Babykleidung ausgestopfte Tiere und die durch die vorgefallenen Ereignisse wohl traumatisierte Ehefrau große Bedeutung einzunehmen scheinen.

Durch die beiden getrennten Kriminalfälle steht in diesem Band somit nicht die Vater-Tochter-Beziehung der beiden Kommissare im Fokus der Nebenhandlungen, sondern man erfährt zum einen einiges aus der Vergangenheit von Alexa Jahn während ihrer Zeit in Aschaffenburg und zum anderen ergeben sich auch offene Fragen über das Privatleben von Bernhard Krammers Kollegin Roza Szabo.

Wie bereits in den ersten beiden Bänden ist der Plot wieder sehr gut ausgearbeitet und die detaillierten Beschreibungen der Umgebung lassen den Leser nicht nur tief in die Geschichte eintauchen, sondern die Szenerie plastisch vor dem inneren Auge erscheinen. Besonders positiv empfinde ich sowohl den Schreibstil, als auch die teilweise längeren beschreibenden Prosaabsätze, die nicht wie oftmals in anderen Büchern jäh von nichtssagenden Dialogen durchbrochen werden, sondern Umgebung, Handlung und Gedanken der Akteure aussagekräftig verdeutlichen.

Beide Kriminalfälle werden im Buch abwechselnd behandelt und erzeugen einen gekonnten Spannungsbogen, der am Ende durch zahlreiche Wendungen zum erwarteten Höhepunkt der Geschichten führt. auch die eingeschobenen Gedankenbeschreibungen in Form von Kurzkapiteln aus Perspektive von zwei Personen (Er und Sie) steigern die Spannung weiter.

Uneingeschränkte, wenn nicht sogar dringende Leseempfehlung für Liebhaber gepflegter Kriminalfälle in Buchform.