Schwere Kost

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missjanemarple81 Avatar

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Meine Meinung:

Im dritten Grenzfall ermitteln Bernhard Krammer und Alexa Jahn getrennt voneinander in zwei verzwickten Fällen.

Krammer und Szabo gehen einer Vermisstenmeldung nach, die sich als Familientragödie herausstellt. Und Alexa ermittelt mit ihrem ehemaligen Kollegen in einem alten Fall nochmal.



Für mich war es spannend mehr Einblick in die Gedankenwelten von Alexa und Krammer zu bekommen. Alexa ist gezwungen ihr Handeln in den letzten beiden Fällen zu reflektieren, wenn sie wieder in ihren Job zurück will. Dabei merkt sich bald, was sie zu solch einem Verhalten geführt hat. Doch kann sie aus ihrer Haut heraus?

Krammer erkennt im Verhalten seiner Kollegin Szabo sich selber wieder und wird sich bewusst, dass er ganz schön viel emotionalen Mist in seinem Leben angehäuft hat.

Für mich war so eine deutliche Entwicklung der Charaktere spürbar, auch wenn sie dieses Mal nicht viel miteinander zu tun hatten.



Besonders der Fall von Krammer und Szabo hat mich gefesselt und auch sehr mitgenommen. Dieser Teil ist wirklich nichts für Zartbesaitete, da es hier fast hauptsächlich um Kinder und Familie geht.

Alexas Fall hingegen war, für mich, etwas eigenartig und ich hab mich immer wieder gefragt, ob man tatsächlich in den Weiten unserer Berge jemanden aufspüren kann, der nicht gefunden werden will. Gut fand ich hier die Schilderung der Wanderung durch die Wolfsschlucht zum Schildenstein. Das ist eine extrem anspruchsvolle Wanderung und wirklich nichts für den Wochenendtouristen, der auf den Spuren der Krimicharaktere wandern will. Anna Schneider hat das sehr detailreich beschrieben und auch immer wieder auf die wirklich realen Warnschilder hingewiesen.



Überhaupt hat die Autorin die Landschaft und die Ermittlungen wieder so genial beschrieben, dass ich mich fühlte, als wäre ich mittendrin. Ich konnte die Anstrengungen der Wanderungen förmlich spüren und den frisch umgegrabenen Waldboden riechen.



Der flüssige und leicht zu lesende Schreibstil und die wechselnden Kapitel von Krammer und Alexa trieben mich immer weiter voran. Gruselig fand ich die Kapitel von "Er" und "Sie" in denen man Einblick in die Gedankenwelt der Täter/Opfer? hatte.



Anna Schneider beschließt diesen Grenzfall mit einem wirklich fiesen Cliffhanger, der mich jetzt ein ganzes Jahr, bis zum erscheinen des 4. Grenzfalles begleiten wird.



Fazit:

Ein unglaublich spannender Krimi mit leisen Zwischentönen und zwei wirklich tragischen Fällen!

Hoffentlich wird es noch viele Grenzfälle geben