Bewährte Unterhaltung

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katrinb Avatar

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Der Roman „Greta Garbo – Die einsame Göttin“ ist eine gut recherchierte und unterhaltsame Darstellung des Lebenswegs der berühmten Schauspielerin. Wir begleiten sie von ihrer Zeit als 16jährige Hutverkäuferin bis hin zu ihrem Aufstieg als Hollywood-Ikone, wir verfolgen ihre Niederlagen und ihre Triumphe. Der Autorin ist es gelungen, die historischen Details gut zu erfassen und sie in einen unterhaltsamen Roman einzubinden. Die Sprache ist flüssig und die teils sehr kurzen Kapitel schließen gut aneinander an. Die Autorin verliert sich nicht in langatmigen Beschreibungen oder Reflexionen, sondern treibt die Handlung durch viele Dialoge voran.
Das Buch eröffnet dem / der Leser*in darüber hinaus auch einen guten Einblick in die Dynamik der Filmindustrie sowie die Macht und das Vorgehen der Studiobosse. Man erfährt nicht nur viel über Greta Garbo, sondern auch über die Zeit und das Milieu, in dem sie lebte.
Obwohl das Buch doch recht unterhaltsam ist, könnte man bemängeln, dass die Charaktere doch ziemlich klischeehaft gestaltet sind. Ich hatte nicht wirklich das Gefühl, der Person Greta Gustafsson nahegekommen zu sein. Vielmehr reiht sich das Buch für mich nahtlos ein in die Reihe der im Moment so beliebten semi-fiktionalen Romanbiographien, die alle mehr oder weniger nach demselben Muster funktionieren und die weder im Stil noch in der Charakterschilderung mit großen Überraschungen aufwarten. Den Zauber und die Aura, die Greta Garbo heute immer noch umgibt, hat die Autorin für mich nicht erklärt – mir aber ein paar angenehme Lesestunden beschert.