Film-Ikone lebendig beschrieben

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Die Romanbiografie über Greta Garbo, die als Greta Gustafsson 1905 in Stockholm geboren wurde, bezieht sich, bis auf den Prolog, der 1990 spielt, auf die Zeit von 1921 bis 1941. Greta hat eine Anstellung in einem Stockholmer Kaufhaus, für das sie in einem Werbekatalog als Model arbeitet. Ein Werbefilm mit einem damals bekannten Schauspieler öffnet ihr die Türen zu ihrem Traumberuf.

In einem angenehm zu lesenden Schreibstil, der die Leserin sofort mitnimmt, erzählt Kristina Lüding Gretas Leben von ihren Anfängen bis zu ihrem letzten Film, wobei sie im Prolog eine Szene aus dem Jahr 1990 entstehen lässt. Diese Szene und ihre Folgen wird der älteren Leserin sofort vor Augen stehen und macht neugierig auf Gretas Leben.
Der gefeierte, ausdrucksstarke Filmstar mit der markanten Stimme muss sich die Karriere hart erarbeiten. Der Weg des schüchternen Teenagers, der sich überhaupt nicht attraktiv findet, zur Leinwand-Ikone wird lebendig und mitreißend erzählt. Selbstzweifel, Einsamkeit, Alleinsein werden deutlich sichtbar und stehen im Kontrast zu ihren öffentlichen Auftritten als „Göttin“. Greta Garbo hat es ausgezeichnet verstanden, ihr Privatleben abzuschirmen, insbesondere nach ihrem letzten Film. Deutlich wird auch ihre Entwicklung von einem abhängigen Geschöpf zu einer selbstbewussten Frau, die ihren Wert erkennt und ihre Forderungen durchsetzen kann.

Der vorliegende Band ist der 9. in der Reihe „Ikonen ihrer Zeit“. Das Cover ist zum Inhalt passend gestaltet, wobei die Garbo nicht unbedingt als solche zu erkennen ist. Dies finde ich jedoch sehr passend, da es sich nicht um eine Biografie handelt.

Kristina Lüding geht in einem Nachwort kurz auf den weiteren Lebensweg der Garbo ein. Sie gibt Erklärungen zu den Ereignissen in ihrem Roman, die diesen abrunden.

Fazit: ein lesenswerter Roman über das Leben einer geheimnisvollen Frau