Zwischen Leinwandlicht und Schatten

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iamsarah Avatar

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Kristina Lüding ist mit Greta Garbo ein eindrucksvolles Porträt einer der rätselhaftesten Persönlichkeiten der Filmgeschichte gelungen. Die Autorin nähert sich der schweigsamen Diva mit spürbarem Respekt, aber auch mit dem nötigen Mut zur Interpretation – was die Biografie nicht nur informativ, sondern auch emotional zugänglich macht.

Besonders gut gefallen hat mir, wie die frühen Jahre in Schweden geschildert werden. Die Armut, die ersten Schritte auf der Bühne, die prägende Beziehung zu Mauritz Stiller – all das wirkt lebendig und sorgfältig recherchiert. Lüding schreibt bildhaft und ohne übertriebene Dramatik, was dem Ton des Buches eine angenehme Ernsthaftigkeit verleiht.

Greta Garbo bleibt – passend zu ihrem Mythos – auch in diesem Buch teilweise unnahbar. Das mag einerseits authentisch sein, lässt aber gelegentlich eine tiefere emotionale Verbindung vermissen. Einige Stationen ihres Lebens, vor allem der Rückzug aus dem Filmgeschäft, hätten für meinen Geschmack noch intensiver beleuchtet werden dürfen.

Trotzdem: Die Mischung aus Fakten, erzählerischem Feingefühl und einem Hauch Fiktion gelingt insgesamt sehr gut. Wer sich für starke Frauenfiguren, Filmgeschichte oder psychologisch nuancierte Lebensgeschichten interessiert, wird dieses Buch mit Gewinn lesen.