Der rätselhafte Findling
Es ist das Jahr 1829 und niemand geringeres, als der berühmte italienische Detektiv Doktor Grimaldi, wird nach Nürnberg gerufen um aufzuklären, wer Kaspar Hausers Leben bedroht.
Seine vierzehnjährige Tochter Greta wird ihn natürlich wie immer begleiten, denn er legt großen Wert auf Gretas Fähigkeiten, obwohl sie ein Mädchen ist.
Kaum hat das Vater-Tochter-Gespann sich im "Bayerischen Hof", der besten Adresse Nürnbergs, ausgebreitet, legen sie auch schon los mit den Ermittlungen.
Seit fast 200 Jahren fasziniert Kaspar Hauser uns mit seiner Geschichte.
Ein Junge, der plötzlich da ist und der kaum etwas kann, weder richtig sprechen noch richtig laufen.
Später behauptet er, er sei so lange er denken konnte ein Gefangener gewesen. In einem Verlies hätte er jahrelang leben müssen, ohne je eine Menschenseele zu sehen, nur mit Wasser und Brot.
Bald schon sind die Menschen, und vor allem die Zeitungen von Kaspar fasziniert, berichten jeden Tag über ihn und nennen ihn bald "das Kind Europas".
Davide Morosinotto greift dieses spannende Thema auf und verwebt Fiktion und historische Fakten gekonnt miteinander.
Bis heute nämlich, wurde Kaspar Hausers Herkunft und insbesondere die Umstände seines Todes nie aufgeklärt.
Perfektes Material also, für einen spannenden Roman, wie ich finde, und der Autor versucht hier einen neuen Ansatz um Kaspar zu finden.
Dr. Grimaldi ist keine Figur, die man unbedingt mögen muss. Er ist streng und wirkt sehr arrogant. Niemals sieht er einen Anlass, das Hotel zu verlassen. Lieber bestellt er die Menschen zu sich, egal ob es ein kleiner Bote oder der Bürgermeister höchstpersönlich ist.
Greta ist da ganz anders. Sie ist ihrer Zeit weit voraus. Sie ist gebildet und belesen, spricht mehrere Sprachen und hat keine Angst, auf eigene Faust Ermittlungen durchzuführen. Anders als ihr Vater, wandert sie mit offenen Augen und Ohren durch Nürnbergs Gassen.
Natürlich sind die Leute sehr irritiert, wenn Greta bei Befragungen und Besprechungen anwesend sein darf, immerhin ist sie nur ein Mädchen, und wie kann ein Mädchen überhaupt hilfreich sein?
Ja, die damaligen Gepflogenheiten kommen manchmal schon richtig gut zur Geltung.
Besonders gut gefallen hat mir Morosinottos Blick fürs Detail. Er beschreibt Nürnbergs Stadtbild mit seiner Burg, den schmutzigen Gassen und lauten Gasthäusern, dem vollen Markt, den Kutschen und Sänften auf den Straßen sehr lebendig und bildhaft. Man kann sich die Stadt so richtig schön vorstellen.
Zum Ende hin schleichen sich aber leider ein paar Längen in die Geschichte. Die Auflösung um Kaspar Hausers Bedroher war zwar schlüssig, aber für meinen Geschmack nicht zufriedenstellend.
Von Kaspar Hauser selbst hätte ich noch gerne einiges mehr erfahren, er kam mir definitiv zu kurz.
Wirklich toll ist die Aufmachung des Buches, die ist nämlich mit Illustrationen bestückt die unter anderem die historischen Briefe und diverse Dokumente über Kaspar zeigen.
Ich kann das Buch nur weiter empfehlen denn trotz allem habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt.
PS: "Die Mississippi-Bande" vom selben Autor kann ich ebenfalls nur wärmstens weiter empfehlen, das fand ich sogar noch ein bisschen besser.
Seine vierzehnjährige Tochter Greta wird ihn natürlich wie immer begleiten, denn er legt großen Wert auf Gretas Fähigkeiten, obwohl sie ein Mädchen ist.
Kaum hat das Vater-Tochter-Gespann sich im "Bayerischen Hof", der besten Adresse Nürnbergs, ausgebreitet, legen sie auch schon los mit den Ermittlungen.
Seit fast 200 Jahren fasziniert Kaspar Hauser uns mit seiner Geschichte.
Ein Junge, der plötzlich da ist und der kaum etwas kann, weder richtig sprechen noch richtig laufen.
Später behauptet er, er sei so lange er denken konnte ein Gefangener gewesen. In einem Verlies hätte er jahrelang leben müssen, ohne je eine Menschenseele zu sehen, nur mit Wasser und Brot.
Bald schon sind die Menschen, und vor allem die Zeitungen von Kaspar fasziniert, berichten jeden Tag über ihn und nennen ihn bald "das Kind Europas".
Davide Morosinotto greift dieses spannende Thema auf und verwebt Fiktion und historische Fakten gekonnt miteinander.
Bis heute nämlich, wurde Kaspar Hausers Herkunft und insbesondere die Umstände seines Todes nie aufgeklärt.
Perfektes Material also, für einen spannenden Roman, wie ich finde, und der Autor versucht hier einen neuen Ansatz um Kaspar zu finden.
Dr. Grimaldi ist keine Figur, die man unbedingt mögen muss. Er ist streng und wirkt sehr arrogant. Niemals sieht er einen Anlass, das Hotel zu verlassen. Lieber bestellt er die Menschen zu sich, egal ob es ein kleiner Bote oder der Bürgermeister höchstpersönlich ist.
Greta ist da ganz anders. Sie ist ihrer Zeit weit voraus. Sie ist gebildet und belesen, spricht mehrere Sprachen und hat keine Angst, auf eigene Faust Ermittlungen durchzuführen. Anders als ihr Vater, wandert sie mit offenen Augen und Ohren durch Nürnbergs Gassen.
Natürlich sind die Leute sehr irritiert, wenn Greta bei Befragungen und Besprechungen anwesend sein darf, immerhin ist sie nur ein Mädchen, und wie kann ein Mädchen überhaupt hilfreich sein?
Ja, die damaligen Gepflogenheiten kommen manchmal schon richtig gut zur Geltung.
Besonders gut gefallen hat mir Morosinottos Blick fürs Detail. Er beschreibt Nürnbergs Stadtbild mit seiner Burg, den schmutzigen Gassen und lauten Gasthäusern, dem vollen Markt, den Kutschen und Sänften auf den Straßen sehr lebendig und bildhaft. Man kann sich die Stadt so richtig schön vorstellen.
Zum Ende hin schleichen sich aber leider ein paar Längen in die Geschichte. Die Auflösung um Kaspar Hausers Bedroher war zwar schlüssig, aber für meinen Geschmack nicht zufriedenstellend.
Von Kaspar Hauser selbst hätte ich noch gerne einiges mehr erfahren, er kam mir definitiv zu kurz.
Wirklich toll ist die Aufmachung des Buches, die ist nämlich mit Illustrationen bestückt die unter anderem die historischen Briefe und diverse Dokumente über Kaspar zeigen.
Ich kann das Buch nur weiter empfehlen denn trotz allem habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt.
PS: "Die Mississippi-Bande" vom selben Autor kann ich ebenfalls nur wärmstens weiter empfehlen, das fand ich sogar noch ein bisschen besser.