Kann das Schlimmste verhindert werden?

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strohhaken Avatar

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Welches junge Mädchen träumt nicht davon, bei der Aufklärung eines Detektivfalls mitzuarbeiten?

Greta Grimaldi und ihr berühmter Vater, der Arzt und Kriminalist Dr. Grimaldi, werden im Jahr 1829 zu einem mysteriösen Fall gerufen. Kaspar Hauser, ein Junge, der angibt sein Leben lang gefangen gehalten worden zu sein, wird mit dem Tod bedroht. Den Grimaldis geht es dabei nicht um die Auflösung des Rätsels, woher Kaspar Hauser stammt, sondern sie wollen einen Mord verhindern. Greta ist ein pfiffiges und neugieriges 14-jähriges Mädchen, das fünf Sprachen spricht und ein phänomenales Gedächtnis hat. Sie hat die Fähigkeit, Dinge zu sehen, ohne sie zu beurteilen und leistet ihren Beitrag zum Fall.
Kann sie ihn auch lösen?

In diesem Jugendkrimi wird die historische Figur Kaspar Hauser mit einer fiktionalen Geschichte vermischt. Dies ist dem Autor gut gelungen. Während des Lesens habe ich ab und zu nachgeschlagen, welche Figuren oder Orte real waren. Allerdings habe ich mich auch gefragt, ob junge Menschen überhaupt etwas mit Kaspar Hauser anfangen können und ob er noch auf dem Lehrplan steht. Ich hätte gerne mehr über Kaspar Hauser als Romanfigur erfahren. Er kam mir etwas zu kurz und blieb für mich sehr blass. Gretas Rolle hat mir hingegen gut gefallen. Sie ist ein sehr selbstbewusstes Mädchen, das sich vieles zutraut. Schade nur, dass unbedingt eine kleine Liebesgeschichte eingebaut werden musste. Die Stimmung in den Schänken oder auch die opulenten Mahlzeiten wurden toll geschildert, wie beispielsweise das gefüllte Rebhuhn mit Trüffeln oder die Hammelko­teletts Pompadour (was auch immer das ist). Das Getrappel der Pferde in den Gassen konnte ich förmlich hören.

Mein Fazit: Eine kurzweilige Geschichte mit historischem Hintergrund. Bedingt durch das Thema ist die Geschichte teils düster. Die Altersempfehlung empfinde ich daher als angemessen.