Ein wahnsinnig intelligentes und chaotisches Buch

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lily bloom Avatar

Von

Titel: Greta & Valdin
Autor*in: Rebecca K Reilly
Verlag: Gutkind

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KLAPPENTEXT
Valdin ist immer noch in seinen Ex-Freund Xabi verliebt, der früher in einem SUV durch Auckland gurkte, das gleiche jetzt aber in Buenos Aires macht. Greta ist unglücklich in ihre Kollegin Holly verliebt, die nicht mal weiß, wie man Gretas Nachnamen Vladisavljević richtig ausspricht. Aber noch scheint nicht alles verloren: Vielleicht hat Valdin ja doch Liebe verdient. Und eventuell ist Greta mehr wert als die Arbeiten, die sie benotet. Von ihrer Aucklander Wohnung aus bewegen sich Bruder und Schwester auf den verschlungenen (Irr-)Wegen moderner Liebesbeziehungen. Und dann ist da noch ihre ebenso leidenschaftliche, warme wie exzentrische Familie mit maori-russisch-katalanischen Wurzeln.

MEINE MEINUNG
„Greta & Valdin“ ist ein Buch, auf das ich durch Bookstagram gestoßen bin. Ich habe ein paar Rezensionen gelesen und jede einzelne hat das Buch bis in den Himmel gelobt. Logisch, dass ich es dann auch lesen muss. Vor allem wenn es auch noch von der New York Times, Elle und der Washington Post so hoch angepriesen wird.

Wie sich herausgestellt hat, war es kein Fehler von mir, das Buch zu lesen. Auch ich habe es geliebt. So sehr, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Vielleicht sollte ich zunächst das Cover erwähnen, das ich SO schön finde. Ich mag die knalligen Farben, die Tatsache, dass das Design einem direkt ins Auge springt und auch das Harcover hebt es von anderen Büchern ab. In meinem Regal hat es einen Sonderplatz: Das Cover nach vorne gedreht steht es in der Mitte meines Regals, sodass ich es immer bewundern kann.

Weiter geht es mit dem Schreibstil, für dessen Beschreibung ich einen Haufen Adjektiven vorrätig habe: intelligent, ehrlich, witzig, alleinstellungsmerkmalig (tut bitte so, als wäre das ein reales Verb), poetisch. Wenn ich noch länger nachdenke, fallen mir sicherlich weitere Beschreibungen ein. Auf jeden Fall habe ich den Schreibstil sehr geliebt.

Geliebt habe ich auch die Handlung an sich. Zunächst kam es mir nicht wirklich so vor, als gäbe es einen roten Faden; es gab Szenen, die scheinbar zusammenhangslos aufeinanderfolgten, oft lagen Wochen zwischen den einzelnen Kapiteln. Deshalb habe ich ein bisschen gebraucht, um in das Buch reinzukommen. (Deshalb und weil ich mich beim Lesen dieses intelligenten Buches ein bisschen dumm gefühlt habe. Aber das macht nichts, da ich Bücher mag, die mich mich dumm fühlen lassen.) Aber irgendwann im Verlauf der Handlung, wenn man endlich alle Figuren kennt und ein paar mehr Einblicke hat, hat sich für mich doch ein roter Faden ausgemacht. Ab dann konnte ich die Geschichte richtig genießen.

Auch für die Figuren habe ich eine ganze Palette an Adjektiven: dreidimensional, real, chaotisch, ausgearbeitet, bunt. Ich denke, auch die Liste könnte ich noch weiter ausführen. Greta und Valdin sowie deren große, turbulente Familie begleiten zu dürfen, hat sich wie etwas sehr Besonderes angefühlt. Sie alle haben ihre ganz eigenen Probleme, mit denen sie kämpfen, und es war bereichernd, sie auf ihrem Weg zu begleiten. Besonders die Geschwister-Dynamik zwischen Greta und Valdin hat mir sehr gefallen. Aber auch die anderen Figurenkonstellationen fand ich interessant.

Schlussendlich kann ich nur sagen, wie schwer es mir fällt, die richtigen lobenden Worte für dieses Buch zu finden. Die Tatsache, dass „Greta & Valdin“ Keillys Debütroman ist, macht mich nur noch sprachloser. Ich empfehle das Buch auf jeden Fall und vergebe 4,5 Sterne — einen halben Stern Abzug, da ich wie gesagt etwas gebraucht habe, um mich in die Geschichte einzufinden. Ansonsten habe ich aber NICHTS zu kritisieren und lege das Buch allen ans Herz!!!