Familie & Liebe!

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poisonalice Avatar

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Das farbenfrohe und sehr auffällige Buchcover hat mich dazu verleitet das Buch von Rebecca K Reilly zu lesen. Die Ankündigung zum Buch, welche ich schon vor einer Weile gelesen hatte, hatte mich ebenfalls schon recht neugierig gemacht. Ich war sehr gespannt, ob das Buch meine wie immer etwas hohen Erwartungen erfüllen wird. Dazu später mehr.

Zur Handlung nur kurz: Die titelgebenden Hauptfiguren Greta und Valdin leben in Auckland, sind Geschwister und teilen sich dort eine gemeinsame Wohnung. Greta ist unglücklich in Holly verliebt. Valdin trauert seinem Ex-Freund Xabi nach, welcher inzwischen in Südamerika lebt. Als hätten die beiden nicht genug mit ihrem Leben zu tun, gibt es da auch noch den Rest der exzentrischen Familie mit maori-russisch-katalanischen Wurzeln. Katastrophen und Dramen sind hier nicht ausgeschlossen.

Die Autorin hat einen sehr außergewöhnlichen Erzählstil. Jedes Kapitel liest sich fast wie eine Kurzgeschichte und wird jeweils aus der Perspektive von Greta oder Valdin erzählt. Mich hat das zum Beginn des Lesens etwas verwirrt, weil es teilweise auch Zeitsprünge gibt und mir etwas die Stringenz gefehlt hat. Dieses Gefühl hat sich aber recht schnell erledigt, der rote Faden sprang mich so lebhaft an wie die Geschichte selbst. Die Hauptfiguren waren mir von Anfang an sympathisch. Zu meinem absoluten Liebling ist im Verlauf des Romans Valdin geworden. Seine Geschichte und seine Figur, ist die präsenteste im Buch. Ein bisschen traurig war ich darüber das Greta, obwohl titelgebend dagegen etwas farblos und unterrepräsentiert war. Ihre Geschichte ging mir im Gesamtbild ein klein wenig unter. Sehr gut gefallen haben mir die Nebenfiguren im Roman. Die Familie von Greta und Valdin ist ziemlich exzentrisch, aber unglaublich liebenswert und tolerant. Die zahlreichen Nebengeschichten der einzelnen Charaktere sind unglaublich vielfältig, behandeln viele verschiedene Themen und ergeben zum Ende ein großes stimmiges Bild. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, ich möchte Niemandem das Lesevergnügen verderben. Mir hat ebenfalls sehr gefallen, dass die Autorin zu Beginn des Buches die Figuren kurz vorstellt. Das hat mir geholfen nicht den Überblick über die Figuren zu verlieren. Insgesamt ein wirklich außergewöhnlicher Roman, voller liebenswerter, ein bisschen verrückter und queerer Figuren. Die Autorin hat es geschafft Drama, Situationskomik, Herzenswärme, Toleranz, Liebe, Vertrauen, Ängste, Traurigkeit, Glück und Hoffnung in Worte zu fassen und einen wunderbaren Roman daraus zu machen.

Mein Fazit: Der Roman ist sehr lesenswert! Ich hatte wunderbare Lesestunden und habe mir absichtlich etwas mehr Zeit gelassen beim Lesen, weil ich mich nicht trennen wollte von Greta, Valdin und all den Anderen. Die Figuren sind mir sehr ans Herz gewachsen. Dieser Roman schafft es auf jeden Fall auf meine Buch-Favoritenliste des Jahres 2025!