Ausflug in die 1970er Jahre

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Greta wächst auf dem Weingut ihrer Zieheltern Hellert auf. Ihre ledige Mutter war bei ihrer Geburt verstorben. Nur ein Foto ist die einzige Erinnerung an sie, aber auch wer ihr Vater war, ist unbekannt. Bei der Winzerfamilie muss sie schon früh in den Weinbergen mit helfen. Greta hat ein Gespür für den Wein und es macht ihr Freude dort zu arbeiten. Greta und Robert, der aufbegehrende Sohn der Familie Hellert, kommen sich näher. Heimlich treffen sie sich und Greta erkennt für sich, dass sie ein selbstbestimmtes Leben führen möchte. Sie will studieren und Lehrerin werden. Doch kann sie sich ihren Traum erfüllen?

Hinter Nora Engel verbergen sich die Autorinnen Danela Pietrek und Tania Krätschmar. Sie haben mit Greta eine wunderbare Protagonistin erschaffen, die sehr sympathisch ist. Ich habe Greta bei ihrer Arbeit auf dem Weingut begleitet, habe ihr beim Schneiden der Reben über die Schulter geschaut und war an ihrer Seite als die Lese der Trauben erfolgte. Nun genieße ich jedes Glas Wein doppelt, da ich weiß, welche harte Arbeit dahinter steckt.

Aber auch die anderen Charaktere sind erstaunlich gut mit Ecken und Kanten beschrieben. Der Roman hat keine großen Spannungsmomente, denn schon früh habe ich geahnt, wer der Vater von Greta ist.

Das Buch spielt Anfang der 1970er Jahre und der damalige Zeitgeist ist wunderbar eingefangen. Neben historischen Ereignissen, die mit der Geschichte verwoben sind, wird dieses noch mit Musikstücken der damaligen Zeit untermalt, die am Ende in einer Playlist aufgeführt sind. Mir hat dieser Ausflug in die 1970erJahre gefallen und ich bin gespannt auf die Fortsetzung, da das Buch mit einem Cliffhanger endet.