Sehr schön

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marimirl Avatar

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Greta wächst nach dem Tod ihrer Mutter bei Zieheltern auf einem Weingut auf. Sie bekommt sowohl von den Eltern als auch von den Geschwistern deutlich zu spüren, dass sie keine Blutsverwandte ist. Sie ist anders, beschäftigt sich mehr mit Literatur und Bildung und strebt nach mehr als nur Gehilfin am Hof zu sein.

Das Buch ist nicht das erste rund um eine Winzerin, das ich gelesen habe. Ich hatte daher die Befürchtung, dass es nicht mithalten können wird (die andere Serie habe ich geliebt). Dementsprechend kritisch war ich am Anfang, doch das verflog schon bald. Die Geschichte rund um Greta hat mir sehr gut gefallen.

Obwohl es Greta nicht immer leicht hat und eben "nur" eine Ziehtochter ist, hat man gemerkt, dass die Familie sie gern hat. Es wurde nicht dieses Extrem dargestellt, dass Greta nur ausgebeutet und ungeliebt aufwächst. Ja, sie wurde anders behandelt als die leiblichen Kinder, aber nicht durchwegs schlecht. Es hat mir sehr gut gefallen, das hier nicht das klassische Klischee bedient wurde.

Der Weinbau spielt natürlich auch eine wichtige Rolle und so erfährt man das ein oder andere Detail darüber - durchaus interessant. Primär geht es aber um Gretas Leben: ihre Ausbildung, ihre erste Liebe, die Streitigkeiten in der Familie. Ich hatte das Gefühl wirklich dabei zu sein und konnte sehr gut mit Greta mitfühlen. Sie ist eine starke heranreifende Frau, die sympathisch ist, wenn ich auch nicht in allen Punkten mit ihr übereinstimme (besonders in einem am Ende des Buches nicht - aber vielleicht tut sich da ja noch was im 2. Band).

Das Ende des Buches macht definitiv neugierig auf den zweiten Band. Ich möchte unbedingt wissen, wie es mit ihr weitergeht.