Suche nach verschollenen Heiligtümern der Unterwelt

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la tina Avatar

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Endlich gibt es Guardian auch als deutsche Version, da war ich sofort dabei.
Guardian ist eine Danmei Light Novel, also ein chinesicher Roman mit Boys-Love, und spielt in diesem Fall in unserer Welt, also quasi vergleichbar mit Urban Fantasy. Zu einigen kulturellen bzw. mythologischen Besonderheiten gibt es ein Glossar, ebenso wie eine Übersicht zur Aussprache der Hauptcharaktere.
Zhao Yunlan (auf dem Cover rechts) ist ein sexy Chaot, besitzt das Dritte Auge und leitet als Seelenwächter des Seelenschutzordens die Abteilung für Sonderermittlungen, Kontakte zur magischen Unterwelt inklusive. Neben einer Gruppe mehr oder minder ausgefallener Angestellter hat er einen dicken schwarzen Kater namens Daqing (gesprochen: da tsching) an seiner Seite, der sowohl magisch als auch sarkastisch so einiges auf dem Kasten hat. Gemeinsam mit dem jungen, soziophoben Guo Changcheng, der überraschend einen Job in dieser Abteilung zugeteilt bekommen hat und nun zu seinem ersten Tag dort antritt, lernen wir diese Leute nach und nach kennen.
Der erste Fall, in dem der junge Mann mit seinem Direktor ermitteln muss, lässt ihn Geister und gruselige Schatten sehen und bringt ihn echt an seine Grenzen. Dabei lernen sie den Uniprofessor Shen Wei kennen (links auf dem Cover), einen unterkühlten Typen, der sofort Zhao Yunlans Jagdinstinkt erotischer Natur weckt. Die Andeutung, dass der Prof den Ermittler bereits kennt, lässt natürlich auch die Leser hellhörig werden und, ja, da kommt noch so einiges an Überraschungen.
Im Großen und Ganzen geht es ansonsten um vier magische Artefakte, sogenannte Heiligtümer der Unterwelt, mit deren Hilfe sich so einiger Schaden anrichten ließe und die vor langer Zeit verschwunden sind. In diesem ersten Band der Trilogie sind die ersten beiden von insgesamt 4 Teilen enthalten, wobei es jeweils um eines der Heiligtümer geht. Den ersten Teil fand ich deutlich knackiger, im zweiten Teil hatte ich zwischendurch einen argen Spannungsknick. Das wäre inhaltlich das einzige, was mir nicht so gefiel, die Charaktere an sich sind herrlich ausgefallen und der Humor kommt auch nicht zu kurz.
Von der Aufmachung des Buches bin ich in einigen Punkten etwas enttäuscht. Ja, der Buchschnitt ist klasse und die beiliegende Charakterkarte gefällt mir ebenfalls sehr. Dafür Daumen hoch! Das Covermotiv entspricht der englischen Version, ebenso sind die Illustrationen im Buch dieselben. Nur dass diese in der deutschen Version leider nicht so schön ausfallen, da das Papier recht grob und leicht graustichig ist. Nicht grad die perfekte Wahl für Illustrationen. Und der silbern aufgedruckte Titel hat sich leider während des Lesens vom Softtouch-Cover gelöst und ist nun vorne nur noch anteilig lesbar. Davon abgesehen kann ich das Buch allen empfehlen, die auf Danmei/BL und/oder Urban Fantasy mit Fernost-Mythologie stehen.