Viel Schatten, wenig Tiefe

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wortteufel Avatar

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Guardian – Seelenwächter bietet einen atmosphärischen Einstieg in eine düstere Fantasy-Welt, die mit bekannten Motiven spielt: eine geheimnisvolle Bedrohung, eine junge Frau mit verborgenen Kräften, Wächter, die mehr wissen als sie sagen. Die Sprache ist flott, die Bilder klar, der Spannungsbogen sitzt – und doch bleibt das Gefühl, das alles schon einmal gelesen zu haben.

Die Figuren bleiben im Auftakt eher schematisch, ihre Emotionen oft angedeutet, aber selten spürbar. Statt leiser Zwischentöne dominieren genretypische Wendungen und eine manchmal etwas zu betont coole Tonlage. Wer sich gern in eine düstere, actionreiche Welt fallen lässt, wird hier auf seine Kosten kommen. Wer jedoch Tiefgang, emotionale Ambivalenz oder sprachliche Eigenständigkeit sucht, dürfte enttäuscht sein.

Für mich persönlich war es solide Genrekost – nicht schlecht gemacht, aber auch nicht so, dass ich neugierig auf mehr werde.