Berührendes Porträt einer bemerkenswerten Frau

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lisa buddensiek Avatar

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Das Cover mit dem Einblick in ein Gemälde ist jetzt vielleicht nicht der Hingucker, passt aber zum Inhalt. Die innere Gestaltung ist dafür übrigens umso schöner, abgebildet ist das Lieblingsgemälde Konrad Adenauers seiner Frau Gussie. Dahingehend farblich angepasst dann das Vorsatzpapier und das Lesebändchen. Auguste "Gussie" Adenauer, geborene Zinsser, liegt in einem Bonner Hospital und lässt ihr Leben in Episoden an sich vorbeiziehen, sie weiß, dass ihr Leben zu Ende geht. Von Kindheit und Jugend, wie sie Konrad Adenaur, den fast 20 Jahre älteren Witwer, mit 24 ehelicht und damit Stiefmutter wird, selbst vier Kinder bekommt. Er, der Oberbürgermeister von Köln. Dann der Einschnitt mir der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Konrad muss fliehen, sie bleibt zurück. Bis die Gestapo sie in Haft nimmt...
Die kurzen, episodenartigen Kapitel passen zum einen zu dem Zustand, in dem Gussie befindet und sind zum anderen gut zu lesen. Der Stil ist berührend, der Autor schafft es, einen einfühlsamen Blick auf eine bemerkenswerte Frau zu geben. Ein wirklich eindrucksvolles Porträt!