Bildnis einer Ehe

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
simona_buecher Avatar

Von

In diesem melodramatisch erzählten Roman wird die Geschichte der Ehe von Auguste (genannt Gussie) und Konrad Adenauer erzählt. Gussie ist seine zweite Frau, nachdem die erste, Emma, jung gestorben ist und ihn mit drei Kindern zurückgelassen hat. Wie es so üblich war, suchte sich der Mann schnell Ersatz für sich und seine Kinder. Weitere fünf Kinder gebar ihm die junge Auguste. Sie kümmerte sich um Haushalt und Nachwuchs, während er seinen politischen Geschäften nachging.
Das Buch ist dramaturgisch so aufgebaut, dass Gussie mit 52 Jahren auf dem Sterbebett ihr Leben, insbesondere die Ehe mit Konrad Adenauer, Revue passieren lässt. Hierbei stellt sie einiges infrage. Offenbar war es nicht immer leicht, mit diesem wortkargen, eher in sich gekehrten Mann, der selten Emotionen zeigte, zu leben. Letztendlich hadert sie mit sich und einem Verrat, den sie meint, begangen zu haben, als die Gestapo sie 1944 ins Verhör nimmt.
Das Buch ist sehr einfühlsam geschrieben. Meines Erachtens hätten die Gefühle Gussies trotzdem noch besser zum Vorschein kommen können, dann wäre es noch berührender gewesen. Dennoch eine gut geschriebene Biografie über die Ehefrau eines bedeutenden Politikers.