Eindrucksvolle Biografie!

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leonie70524 Avatar

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Der Roman ist interessant aufgebaut: Gussie, die Frau Konrad Adenauers, liegt im Johannis-Hospital in Bonn im Sterben. Sie lässt ihr Leben Revue passieren, was sich auch im Aufbau der Kapitel widerspiegelt. Diese beginnen mit einem kurzen Schriftwechsel zwischen Gussie und ihrem Vater Ferdinand Zinsser und sind zeitlich und örtlich datiert. Das Cover gefällt mir mit dem Porträt Gussies ebenfalls gut.
Allgemein erstreckt sich die Erzählung von den Jahren 1915-1948.
Ich fand es sehr interessant von der Beziehung der beiden zu lesen und mehr von der Frau des ersten deutschen Bundeskanzlers in der Bundesrepublik Deutschland und deren Charakteristika zu erfahren. Besonders als der Nationalsozialismus aufkam und sich auch auf das Leben von Gussie und ihrem Mann auswirkt. Das wurde von dem Autor Christoph Wortberg spannend und berührend dargelegt. Außerdem empfand ich die Erzählperspektive auf das Politisch-Geschichtliche Geschehen zu dieser Zeit aus Sicht einer Frau des bekannten Politikers interessant zu verfolgen.
Die Charaktere sind gut konstruiert und Gussie war mir sehr sympathisch. Sie engagiert sich politisch und sozial und hält die Familie zusammen, wobei sie auch ihrem Mann zur Seite steht.
Eine gelungene Mischung aus Fiktion und Realität, zumal der Roman nahe an der Historie liegt und gut recherchiert ist. Die Romanbiografie habe ich genossen, wozu auch der flüssige und klare Schreibstil beigetragen hat. Ich kann ihn jedem empfehlen, der sich näher mit der beeindruckenden und starken Persönlichkeit der Gussie Adenauer auseinandersetzen möchte.