Eindrücklich und sehr persönlich

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fantasia Avatar

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Die politische Seite Adenauers ist vielen bekannt, doch seine persönliche nicht. Ich wusste z.B. nicht, dass er zweimal verheiratet war und eine Schar von Kindern (acht) hatte. Daher ist es umso interessanter, etwas von dieser Seite des Politikers zu erfahren. Gussie (Auguste), die zweite Frau des Politikers, gewährt den Lesern auf dem Sterbebett Einblicke in ihr und sein Leben.
Das ist sehr interessant gemacht - über jedem kurzen Kapitel steht ein Auszug aus einem Brief an ihren Vater z.B., dem sie sehr zugewandt war. Hier wird das Bild einer Frau gezeichnet, die schon immer wusste, was sie wollte und mit dem „Verrat“ an ihrem Mann hadert und letztendlich an den Folgen stirbt (was in der Forschung umstritten ist).
Diese Frau hat mich mehr beeindruckt als ihr Mann und die Geschichten um ihn - der mir als Rosen züchtender Bundeskanzler in Erinnerung geblieben ist, der doch etliche Nazis in seinem Kabinett versammelt hatte, z.B. den Herausgeber des Kommentars zu den Nürnberger Rassegesetzen, der das Bundeskanzleramt leitete. Auch sprach Adenauer sich recht bald für ein Ende der Entnazifizierung aus.
Interessantes Buch, das ich interessiert gelesen habe und gerne weiterempfehle.