Auflug auf ein historisches Gut

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
nahadriel Avatar

Von

Das Cover macht einen wertigen Eindruck, das Bild zeigt sowohl einen Charakter als auch das namensgebende Gut. Dass die Cover der Reihe einen gleichbleibenden Aufbau haben, halte ich für eine sehr gute Marketing-Entscheidung: Neben dem Wiedererkennungswert im Buchhandel sieht es im heimischen Buchregal stimmiger aus.

Dass es eine Personenübersicht gibt, finde ich sehr gut. Zum einen geht der Handlungsbogen insgesamt über mehrere Bände, so dass auf Dauer sicherlich einige Personen zusammenkommen, die mehr oder weniger häufig in Erscheinung treten, zum anderen zeigt diese Übersicht das breite Charakterportfolio auf einen Blick.

Die Handlung ist durchweg interessant, auch oder vor allem, durch die Verflechtungen der unzähligen Personen und ihrer Leben, die aber auch für sich jeweils ausgearbeitet wurden.Es wirkt tatsächlich wie der Blick auf ein klassisches/historisches Gut, in dessen Welt sich die Leben von Familie und Bediensteten verquicken.

Auch sprachlich lehnt sich Hanna Caspian mit Formulierungen wie sie sich bereits im ersten Satz "So hatte sich diese unheilige Zeit [...] in das Heim derer von Auwitz-Aarhayn geschlichen." an Sprachwendungen des 19./frühen 20. Jahrhunderts an, was zum stimmigen Eindruck des Ganzen beiträgt.
Dass ich die anderen Bände zuvor nicht (d.h. nunmehr "nicht vollständig") gelesen hatte, tat dem Lesevergnügen keinen Abbruch, da die Autorin wichtige Grundzüge der Vorgeschichte anreißt.