Den Letzten beißen die Hunde

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nina2401 Avatar

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Gut und böse - der Titel ist Programm, schon ganz am Anfang erlebe ich die Verwandlung von Xavier. Was passiert mich Menschen, die so unwürdig behandelt werden? Als die Soldaten um Samuel sich auf die Suche nach Überlebenden auf der Gefangeneninsel machen, erleben sie ihr blaues Wunder. Obwohl die Schilderung ganz ohne Trash auskommt und eher sachlich ist, musste ich doch ganz heftig schlucken.

Xavier kommt auch wieder zu Wort und der Ausflug in seine Gedanken war mehr als heftig. Bei so viel Brutalität lief es mir eiskalt den Rücken herunter.
Ich mag Dystopien, wenn sie realistisch sind und nicht zu viele Fantasy Elementen enthalten. Gut und Böse spielt in der sehr nahen Zukunft gerade dieser Realitätsbezug lässt mich mit einem mulmigen Gefühl zurück. Was mit Sicherheit auch am Schreibstil liegt. Gerade die Geradlinigkeit und die Sachlichkeit passen zum einen wunderbar zur Story und lassen mich zum anderen frösteln. Denn hier wird nichts übertrieben dargestellt, sondern die ganze Geschichte wird auf mich sehr glaubwürdig.

Manche Dinge werden nur angedeutet und gerade das finde ich so beklemmend. Denn es bleibt meiner Fantasie überlassen, mir vorzustellen, was sich im Vorfeld auf dieser „Trauminsel“ abgespielt hat.

Die einzelnen Charaktere werden anfangs nur andeutungsweise vorstellt. Während Samuel sehr besonnen und freundlich ist, was ihn sofort sehr sympathisch macht, kann ich den Charakter Xavier nur erahnen. Und dennoch finde ich ihn weitaus interessanter. Und das ist auch der Grund, warum ich das Buch gerne weiter lesen möchte. Ich schätze, in der Figur Xavier steckt sehr viel Potential und ich würde gerne wissen, wie das Ganze ausgeht. Außerdem gefällt mir hier der gradlinige Schreibstil ohne viel Schnickschnack extrem gut.