düstere Zukunftsvision

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brianna Avatar

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Der Autor beschreibt eine Handlung im Zeitraum von 2031-2042, es handelt sich um eine sogenannte Dystopie.

2031 werden 300 Schwerstkriminelle von der Organisation NEO auf einer einsamen tropischen Insel im Atlantik mit Fallschirmen abgeworfen. Dort sind sie vom Rest der Welt isoliert, diese Insel ist nun ihr Gefängnis- von der/aus dem es kein Entkommen gibt. 

Nach 8 Monaten erreicht die Insel ein weiteres Flugzeug, an Bord ausschließlich Soldaten, unter ihnen die befreundeten Feldwebel Samuel und Ben. Sie sollen die Häftlinge zählen, entdecken aber nur grausam verstümmelte/ ermordete Leichen.

Alleiniger Täter ist der sadistische Häftling Xavier, der nun durch List und Tücke von allen unbemerkt in die Rolle des von ihm ermordeten Ben schlüpft. Auf diesem Wege verlässt er die Insel und glaubt, er könne sein Leben wieder in Freiheit weiterführen.

Doch ganz so leicht ist es nicht, denn Ben hatte eine Familie, Kollegen und Vorgesetzte...und vor allem Samuel bemerkt gravierende Veränderung an seinem Freund.
Nun sieht Xavier keine andere Chance und lässt sich zu einem geheimen Einsatz versetzen und bricht jeglichen Kontakt ab.

Zu Beginn wirken einzelne Details der Handlung abstrus, es wird einem erschwert, Beziehungen zu den Personen aufzubauen, da sie kaum beschrieben werden. Dadurch wirkte der Anfang etwas langatmig und nicht wirklich spannend. Erst als Mary, Ben's Frau, den Verdacht äußert, daß es u.U. gar nicht Ben war, der verletzt von der Insel ausgeflogen wurde begann die Hochspannung.
Daher bin ich etwas zwiegespalten.

Weiteres Thema sind natürlich die Zukunft und die Wertesysteme der Gesellschaft- der Autor zeigt, dass jedes System seine Schwächen hat, vor allem, wenn einige darauf aus sind, die Schwachstellen egoistisch zu (be-)nutzen.

Die Beschreibungen der Verhaltensweisen der Soldaten gegenüber der Ausgesonderten und die Erlebnisse Samuels dort im Land der Ausgestossenen waren z.T. mehr als brutal.

Der Schreibstil ist sehr flüssig. Es ist eine interessante Geschichte mit einem hoffnungsvollen Ende, wenn auch eine äußerst düstere Aussicht auf die Zukunft, die hoffentlich nur eine Vision bleibt.

Das Cover ist passend zum Inhalt gestaltet: eine brennende Rose (Symbol der Liebe) inmitten des Titels "GUT und BÖSE"- jeweils in konträrer hellgelber und roter Schrift und in Typen, die die Adverben wohl weiter differenzieren sollen.