Geheimtipp unter den Dystopien

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jazebel Avatar

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Das Cover wirkt auf mich ein wenig unpassend. Es hätte eher zu einer romantischen Geschichte gepasst als zu einem dystopischen Thriller (das Buch habe ich auch schon unter Fantasy eingeordnet gesehen, die Zuordnung finde ich aber nicht sinnvoll, die fantastischen Elemente sind doch eher dezent). Aber man sollte auch hier bedenken, dass der Autor keinen großen Verlag im Rücken hat und sicher nicht mal eben ein paar Tausend Euro in einen Grafiker investieren kann, von daher sei ihm das kitschige Cover verziehen. Auch der Buchtitel „Gut und Böse: Ausgegrenzt“ wirkt etwas sperrig.

Kommen wir nun aber zum Wesentlichen, nämlich der Story.

Da kann man nur sagen, dass der Herr Fröhlich sei Handwerk versteht. Er hat eine verdammt gute und sehr spannende Story auf die Beine gestellt, die einen direkt fesselt. Das ist schon sehr selten bei Romanen aus einem Kleinverlag.

Am Anfang war ich beim Lesen noch etwas frustriert, weil ich dachte der Autor hat mit Xavier Martello einfach nur einen Sündenbock erschaffen, ohne auch an diesem Charakter ein paar liebenswerte oder zumindest nachvollziehbare Seiten und Charakterzüge zu vergeben. Im weiteren Verlauf der Geschichte wird allerdings einiges klar, wenn der Autor den Schleier von Martellos Vergangenheit lüftet.

Sehr gut hat mir gefallen, dass ich am Anfang der Lektüre noch überhaupt keine Ahnung hatte, wohin all die Geschehnisse führen. Ohne zu spoilern, kann ich nur sagen: was sich in diesem Buch zuträgt, dagegen bleiben Hollywoodfilme zu ähnlichen Themen blass und fade.

Aber ein bisschen muss ich auch kritisieren: Ben Benschel und Samuel Sanders, zwei der wichtigsten Figuren des Romans tragen alliterative Namen wie Figuren aus dem Überraschungsei. Das hat mich beim Lesen manchmal etwas gestört. Auch da muss man sagen, ein Lektor hätte das wohl mit dem Autor diskutiert.

Zusammenfassend ist dieses Buch ein absoluter Topthriller, der jedem Fan von Thrillern, Dystopien und nicht- klassischer Fantasy nur empfohlen werden kann. Bis auf kleinere Schönheitsfehler wie Coverdesign etc. ist das Buch perfekt und mein Tipp für den Leseherbst, deshalb gibt es 5 Sterne von mir.