Die Welt steht auf dem Kopf in Juris Welt

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donna vivi Avatar

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Der 12,5-jährige Hauptstadtzoo-Bewohner, Juri, plappert ununterbrochen. Er berichtet putzig über sein abenteuerliches Leben in der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken. Er ist kindlich, unschuldig, versteht wohl noch nicht ganz, wie Sozialismus und Kommunismus funktioniert und kennt keine Angst. Er verzaubert mit seinen ehrlichen, direkten Worten.

Aus der Geschichte sticht eine seltsame Zuversicht heraus. Alles wird mit althergebrachten Sprüchen abgetan: „Es gibt Schlimmeres im Leben.“ Und nebenbei wird alles, was Juris Papa behauptet, bedingungslos akzeptiert. Schließlich ist Denken nutzlos und gefährlich. Das ist wohl eine bewährte Methode zum Überleben in einer bedrohlichen politischen Situation.

Die schrille Weltordnung des aufgeweckten, doch unfallbedingt behinderten Jungen und die radikalen, teils sogar unanständigen Formulierungen des Autors bringen mich stets zum Lachen. Ob es um wahre dubiose Ereignisse oder um zusammen fantasierte Erfindungen seinerseits geht, ist gar nicht so wichtig. Juris witziger Gedankenstrom ergibt eine seltsame, spannende Erzählung.