Bewegendes Buch

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lese_nixe Avatar

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Seid ihr ein Guy´s Girl und mit Männern befreundet und findet das auch so unkompliziert wie Ginny?
Ich bin tatsächlich auch mit zwei großen Brüdern aufgewachsen und hatte schon immer gern männliche Freunde. Jedoch nicht ausschließlich und auch nicht weil ich mit Weiblichkeit nichts anfangen konnte.
„ Für Ginny gibt es kein Verschnaufen zwischen Magersucht und Bulimie, keine Atempause.“
Ginnys Liebesbeziehungen zu Männern sind toxisch und scheinen eine Art Selbstbestrafung zu sein.Bis sie Adrian in ihr Leben lässt. Doch der lässt sie nicht wirklich in ihr Leben und glaubt nicht an Gefühle, geschweige denn die Liebe.
Meinung:
Die Autorin lässt hier biografische Erfahrungen in das Buch fließen, was ich sehr mutig finde.
Sie schreibt brutal ehrlich und bewegend. Ginnys Selbsthass hat mich teilweise zu Tränen gerührt. Erzählt wird abwechselnd aus Ginnys und Adrians Sicht, die beide mit ihren Dämonen zu kämpfen haben und den Weg ins Erwachsenenleben noch finden müssen.
Ginnys Geschichte nimmt hier etwas mehr Raum ein. Der Umgang und die Dynamik mit der Jungsgruppe, Ginnys vorgetäuschte Leichtigkeit und die Probleme, sich im jungen Erwachsenenstadium einzufinden, lassen sich sehr gut lesen und gleichen die Schwere des Themas Essstörung wieder aus.
Man begleitet Ginny auf ihrem steinigen Weg zur Selbstliebe und wird eindringlich in die Gedankenwelt und Vergangenheit von Adrian und Ginny mitgenommen.
Auch bei Adrian ist es ein langer Weg, bis er seine Mauern durchbrechen kann und weiß was er will.
Ein Buch das noch lange nachhallt und einem in Erinnerung bleibt.
Die Triggerwarnung sollte hier sehr ernst genommen werden.