Erstaunlich was Worte in einem auslösen können

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lara:) Avatar

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„Guys Girl“ von Emma Noyes hat mich tief berührt und echt beeindruckt. Die Geschichte taucht in die tiefen Emotionen der zwei Hauptcharaktere ein und behandelt dabei sensible Themen wie Essstörungen und unterdrückte Gefühle.

Die Protagonistin Ginny wird von der Autorin einfühlsam und authentisch dargestellt. Ihr scheinbar lebensfrohes Äußeres steht im starken Kontrast zu ihrer verborgenen Essstörung, die sie zu verbergen versucht. Die detaillierte Schilderung ihrer Gedanken und die Entwicklung der Essstörung ermöglichen einen intensiven Einblick in ihre Welt, was das Buch sowohl beklemmend als auch fesselnd macht. Dennoch muss ich sagen, dass ihre Art Freundschaften zu bilden sehr seltsam dargestellt wurde. Sie gibt weiblichen Charakteren überhaupt gar keine Chance emotionalere Freundschaften zu bilden. Ganz im Gegenteil. Sie bezeichnet sich mehrfach als „eine der Jungs“. Das fand ich schrecklich seltsam.

Die Beziehung zwischen Ginny und Adrian besteht aus Intensität und emotionalen Höhen und Tiefen. Besonders Adrians widersprüchliches Verhalten , doch auch Ginny’s Art mit Dingen umzugehen schaffen dabei diese Höhen und Tiefen. Die Autorin hat es geschafft, die Spannung zwischen den beiden Charakteren auf eine beeindruckende Weise zu gestalten.

Der Schreibstil von Emma Noyes hat mich persönlich angesprochen. Die lebensnahen Dialoge und die tiefen Einblicke in die Gedankenwelt der Charaktere haben die Geschichte für mich greifbar gemacht. Die distanzierte Beschreibung bestimmter Aspekte konnte ich als bewusst gewählt akzeptieren, da sie die emotionale Intensität der Geschichte unterstützte.

Besonders positiv hervorzuheben ist die Art und Weise, wie die Autorin die Themen psychischer Erkrankungen und toxischer Beziehungen behandelt. Die realistische Darstellung, eingebettet in die persönlichen Erfahrungen der Autorin, schärft das Bewusstsein für Themen wie Anorexie und Bulimie, regt aber auch zum Nachdenken über persönliche Erfahrungen an.

Insgesamt hat "Guys Girl" mich durch die gelungene Mischung aus Liebe, Freundschaft und der Bewältigung persönlicher Herausforderungen tief berührt. Die vielschichtigen Charaktere, die intensive Auseinandersetzung mit psychischen Erkrankungen und die authentische Darstellung der Beziehung machen das Buch für mich zu einer lesenswerten und bewegenden Lektüre. Emma Noyes versteht es, ernste Themen einfühlsam zu behandeln und gleichzeitig eine beeindruckende Liebesgeschichte zu erzählen. Dennoch checkt auf jeden Fall vorher die TWs!