Nicht nur ein Liebesroman.

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sophieslesewelt Avatar

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Als ich das erste Mal dieses Cover gesehen habe, habe ich an eine schöne, gefühlvolle, frische Liebesgeschichte gedacht. Ich habe eine schöne Liebesgeschichte erwartet und mit dem ersten Blick auf den Klappentext erkannt dass dies zwar nicht der Fall sein wird, mich aber dennoch auf die Geschichte eingelassen. Was ich nicht erwartet habe, war dass dieses Buch mich mit so vielen vielfältigen Emotionen überspült und es mich auch Tage danach noch zum Nachdenken bringt. Die Geschichte zwischen Selbstliebe und Selbstakzeptanz, darüber, sich im eigenen Körper wohlzufühlen, habe ich in wenigen Büchern so gelesen. Sowohl Ginny als auch Adrian haben ihre eigenen Probleme, die das Gefühlschaos, was das Erwachsenwerden schon mit sich bringt, noch viel schwieriger machen. Aber Emma Noyes Schreibstil konnte diese Gefühle transportieren, die Anmerkung der Autorin am Anfang und auch die Danksagung am Ende zeigen auch, warum man das Gefühl hatte, dass diese Geschichte den für manche triggernden Teil so verständlich porträtieren konnte. Man leidet mit Ginny und möchte ihr am liebsten helfen. Und Adrian, der dann mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat. Das Buch schafft es so viele bedrückende, ernste Themen einzuarbeiten, ohne dass es überfordernd ist. Es ist nicht nur ein Liebesroman, viel mehr ist es ein Roman über Liebe und auch Selbstliebe und es ist kein einfacher Roman. Auch Tage nach dem Lesen hallt er nach, gerade wie die Realität von Noyes wirklich eindrucksvoll erzählt wird und man beim Lesen das Gefühlschaos auch mitbekommt. Die Charaktere und ihre Freundschaft, der Schreibstil und der Umgang mit den ernsten Themen haben dieses Buch für mich besonders gemacht, vielleicht auch die kleinen Besonderheiten, wie Adrians Großeltern. Auch wenn das Cover und der Klappentext täuschen – das Buch hat es in sich. Ich kann es nur jedem weiterempfehlen, der sich auch auf die rohen Emotionen des Werks einlassen möchte.