Cringe, aber mit System
Das Erste, was auffällt: dieses Denglisch. Und zwar nicht das peinliche, gezwungene, sondern das, das sich vollkommen natürlich anfühlt. Die Sprache fließt, weil sie sich an der Ich-Erzählerin orientiert – die redet eben genau so. Locker, ein bisschen kaputt, ziemlich scharf in der Beobachtung, aber nie schwerfällig oder bemüht. Stattdessen sind da diese kurzen Absätze, fast wie Kommentarspalten aus ihrem Kopf, Anekdoten mit Punchline – lakonisch, oft komisch, manchmal bitter.
Was ich hoffe? Dass dieses Buch eine saftige Kritik an dem absurden Konzept Fitnessstudio ist. Diese Muskelfabriken, in denen Menschen auf Cardio-Geräten in Reihe schwitzen, allein, anonymisiert, in einer Halle, die gleichzeitig Wellness-Versprechen und Körperoptimierungs-Fabrik ist. Und das alles nur, weil unser Arbeitsleben aus Sitzen besteht und aus Bildschirmen, nicht aus Bewegung oder echtem Leben. Der Körper als Kompensationsprojekt – optimiert statt erlebt.
In Gym ist das alles irgendwie drin – mit Witz, mit Irrsinn, mit Milchpumpen im Büro und Smoothies mit Capri-Sonne-Vibe. Die Hauptfigur erfindet ein Kind, um ihren Körper zu rechtfertigen, und verliert sich in einem Job, der sich überraschend befriedigend anfühlt – vielleicht gerade weil er keinen Ehrgeiz verlangt.
Dass hier Dinge wie "Sixpack on the Beach", "Power-Maxxx" und Ferhats Feminismus-Zertifikat so mühelos nebeneinanderstehen, macht den Text stark. Alles ist gleich wichtig, alles ist gleich absurd. Das ist kein realistischer Roman – aber ein sehr wahrhaftiger.
Was ich hoffe? Dass dieses Buch eine saftige Kritik an dem absurden Konzept Fitnessstudio ist. Diese Muskelfabriken, in denen Menschen auf Cardio-Geräten in Reihe schwitzen, allein, anonymisiert, in einer Halle, die gleichzeitig Wellness-Versprechen und Körperoptimierungs-Fabrik ist. Und das alles nur, weil unser Arbeitsleben aus Sitzen besteht und aus Bildschirmen, nicht aus Bewegung oder echtem Leben. Der Körper als Kompensationsprojekt – optimiert statt erlebt.
In Gym ist das alles irgendwie drin – mit Witz, mit Irrsinn, mit Milchpumpen im Büro und Smoothies mit Capri-Sonne-Vibe. Die Hauptfigur erfindet ein Kind, um ihren Körper zu rechtfertigen, und verliert sich in einem Job, der sich überraschend befriedigend anfühlt – vielleicht gerade weil er keinen Ehrgeiz verlangt.
Dass hier Dinge wie "Sixpack on the Beach", "Power-Maxxx" und Ferhats Feminismus-Zertifikat so mühelos nebeneinanderstehen, macht den Text stark. Alles ist gleich wichtig, alles ist gleich absurd. Das ist kein realistischer Roman – aber ein sehr wahrhaftiger.