Hintern in engen Leggings, Finger in der Wunde
Das Cover hat mich nicht gecatcht (nur die Schrift ist cool) und sogar der Klappentext konnte mein Interesse nicht großartig wecken, wohl aber die Autorin: von Verena Kessler habe ich "Eva" gelesen und fand es ausgezeichnet! Nach der Leseprobe finde ich mich bestätigt, dass mir ihr Schreibstil unheimlich gut gefällt, gerade diese verkürzten Sätze, dieses "antippen" von Schlagwörtern, das löst schon ganz viel aus in mir. Ich kann mir das Gym und seine Protas prima vorstellen, bei der Ich-Erzählerin schleicht sich das ungute Gefühl ein, dass ihr diese kleine Lüge noch um die Ohren fliegen wird. (Beim Namen des Babys bin ich kurz zusammengezuckt...;) ) Was trägt sie für ein Geheimnis mit sich rum? Sie will sich nicht von Leuten aus ihrem ehemaligen Büro sehen lassen, was ist dort passiert? Diese winzigen Hinweise deuten auf Abgründe hin, die sich wahrscheinlich nicht mehr so flockig-witzig lesen lassen wie die ersten Kapitel. Bei Verena Kessler erwarte ich sowieso einen gewissen "Finger in der Wunde"; sie hat in Eva schon bewiesen, wie gut sie das kann. Interessieren würde mich deshalb, wie sehr das (weibliche) Körperbild noch eine Rolle spielen wird.