abgefahrene Obsession
Im MEGA GYM scheint für die Protagonistin alles perfekt: kein Stress, tolle Kolleginnen, ein feministischer Chef. Doch eine kleine Lüge beim Vorstellungsgespräch, die Behauptung, kürzlich ein Kind bekommen zu haben, bringt sie in Schwierigkeiten. Als Bodybuilderin Vick auftaucht, zeigt sich: Das ist nicht ihr einziges Geheimnis.
In „Gym“ begleitet man eine Protagonistin, deren Obsession so abgefahren ist, dass man manchmal lachen muss und sich im nächsten Moment dabei ertappt, wie viel davon man aus unserer Gesellschaft kennt. Die Selbstoptimierung, der Druck, das Vergleichen. Verena Keßler gelingt es mit scharfem Blick und viel Witz, eine Gesellschaft zu sezieren, in der Leistung nicht nur im Job, sondern auch im Körper sichtbar sein muss.
Ein Rausch aus Schweiß, Selbstzweifeln und Sarkasmus. Ich habe es in einem Rutsch gelesen, nicht, weil es leicht ist, sondern weil es so gut erzählt ist. Weil man drinsteckt in diesem Kopf, der keine Pause macht. Weil man begreift, wie tief Strukturen wirken, selbst in scheinbar persönlichen Entscheidungen.
„Gym“ ist gesellschaftskritisch ohne Zeigefinger, unterhaltsam ohne seicht zu sein, und voller Sätze, die einen zum Schmunzeln bringen - bis einem auffällt, dass es eigentlich gar nicht so lustig ist.
Ein kluges, temporeiches Buch über Körper, Kontrolle und ein System, das uns immer weiter antreibt. Und eine Heldin, die man nicht so schnell vergisst.
In „Gym“ begleitet man eine Protagonistin, deren Obsession so abgefahren ist, dass man manchmal lachen muss und sich im nächsten Moment dabei ertappt, wie viel davon man aus unserer Gesellschaft kennt. Die Selbstoptimierung, der Druck, das Vergleichen. Verena Keßler gelingt es mit scharfem Blick und viel Witz, eine Gesellschaft zu sezieren, in der Leistung nicht nur im Job, sondern auch im Körper sichtbar sein muss.
Ein Rausch aus Schweiß, Selbstzweifeln und Sarkasmus. Ich habe es in einem Rutsch gelesen, nicht, weil es leicht ist, sondern weil es so gut erzählt ist. Weil man drinsteckt in diesem Kopf, der keine Pause macht. Weil man begreift, wie tief Strukturen wirken, selbst in scheinbar persönlichen Entscheidungen.
„Gym“ ist gesellschaftskritisch ohne Zeigefinger, unterhaltsam ohne seicht zu sein, und voller Sätze, die einen zum Schmunzeln bringen - bis einem auffällt, dass es eigentlich gar nicht so lustig ist.
Ein kluges, temporeiches Buch über Körper, Kontrolle und ein System, das uns immer weiter antreibt. Und eine Heldin, die man nicht so schnell vergisst.