Ein intensives Buch!
Verena Keßlers Roman Gym spielt größtenteils in einem Fitnessstudio, dem „MEGA GYM“. Die namenlose Ich-Erzählerin arbeitet dort zunächst hinter dem Tresen, mixt Smoothies und hält den Betrieb am Laufen. Schon früh verstrickt sie sich in eine Lüge: Weil sie selbst nicht trainiert, behauptet sie, gerade ein Kind bekommen zu haben – eine Notlüge, die bald immer schwerer wiegt. Mit der Zeit beginnt sie dann doch zu trainieren und verfällt nach und nach dem Sog von Selbstoptimierung, Leistungsdruck und Körperwahn. Das Fitnessstudio wird zum Spiegel einer Gesellschaft, die nach Effizienz, Perfektion und Kontrolle strebt. Eingestreute Rückblenden enthüllen Stück für Stück traumatische Erlebnisse aus der Vergangenheit, und der Weg der Erzählerin nimmt eine immer drastischere Wendung. Der Roman ist in drei „Sätze“ gegliedert – wie im Kraftsport – und steigert sich so formal und inhaltlich bis zu einem harten, kompromisslosen Ende.
Mich hat das Buch von Anfang an gepackt. Es lässt sich unglaublich schnell lesen, fast wie im Rausch – ich wollte immer mehr über die Erzählerin wissen, über ihre Vergangenheit und wie es mit ihr weitergeht. Manche Szenen haben mich dabei wirklich schlucken lassen, weil sie so hart und derb beschrieben sind. Das Ende kam dann ebenso abrupt wie eindringlich, es hat mich ziemlich getroffen. Gleichzeitig finde ich das Buch sehr aktuell: Es behandelt Themen wie Selbstoptimierung, Leistungsdruck und den Umgang mit dem eigenen Körper auf eine schonungslose Art. Ich merke, dass ich noch weiter über die Metaebene nachdenken muss, über das, was hinter der Oberfläche dieser Geschichte steckt. Insgesamt mochte ich Gym sehr – es ist ein intensives, forderndes und nachwirkendes Buch, das mich sicher noch eine Weile begleiten wird.
Mich hat das Buch von Anfang an gepackt. Es lässt sich unglaublich schnell lesen, fast wie im Rausch – ich wollte immer mehr über die Erzählerin wissen, über ihre Vergangenheit und wie es mit ihr weitergeht. Manche Szenen haben mich dabei wirklich schlucken lassen, weil sie so hart und derb beschrieben sind. Das Ende kam dann ebenso abrupt wie eindringlich, es hat mich ziemlich getroffen. Gleichzeitig finde ich das Buch sehr aktuell: Es behandelt Themen wie Selbstoptimierung, Leistungsdruck und den Umgang mit dem eigenen Körper auf eine schonungslose Art. Ich merke, dass ich noch weiter über die Metaebene nachdenken muss, über das, was hinter der Oberfläche dieser Geschichte steckt. Insgesamt mochte ich Gym sehr – es ist ein intensives, forderndes und nachwirkendes Buch, das mich sicher noch eine Weile begleiten wird.