Gym

Eine Obsession

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lesefastalles Avatar

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Die namenlose Ich-Erzählerin bedient sich einer Notlüge, um einen Job in einem Fitnesscenter zu ergattern. Nachdem ihr zukünftiger Chef ihre Fitness anzweifelt, erklärt sie ihm, dass sie erst von ein paar Monaten entbunden hätte.
Der Job ist gesichert, auch als immer wieder Nachfragen nach ihrem Sohn kommen, bedient sie sich der Fotos einer ehemaligen Kollegin, die glücklicherweise immer wieder welche postet.
Nach und nach erfährt man, dass sie eigentlich eine großartige Karriere mit einem richtig guten Job hatte, der Grund für den abrupten Wechsel zur Mixerin von Eiweißshakes bleibt lange im Dunkeln.
Langsam beginnt sie, ihren Körper zu trainieren, mit Hilfe ihres Chefs, der ihr einen angepassten Trainingsplan zusammenstellt.
Als im Fitnesscenter die Bodybuilderin Vick auftaucht, beginnt ein erbitterter Wettkampf, der nur das Ziel im Visier hat, obsessiv, ohne Rücksicht auf die Gesundheit.
Kessler versteht es, die Schilderungen erlebbar zu machen, ich hatte das Gefühl, die Anstrengung und den Schweiß zu spüren, der dem harten Training der Protagonistin geschuldet war. Nachdem zu Beginn die Stimmung eher humorvoll gehalten war, bahnt sich im Laufe des Plots ein wahrer Sog an, der in das exakte Gegenteil überdriftet.
Die Ich-Erzählerin ist wenig empathisch, sie entwickelt ein Lügenkonstrukt, das sie bis zum großen Finale aufrechterhält.
Eine geniale Story mit Suchtfaktor!