Geschickt konstruierte, unerwartete Entwicklungen
Auf der Suche nach einem neuen Job stellt sie sich in einem Fitnessstudio vor. Das Gespräch läuft gut, bis Ferhat, der Inhaber des Gyms, sie auf ihre Vorbildfunktion für die Kunden hinweist. Sie hätte vor Kurzem erst entbunden, meint die namenlose Erzählerin mit Blick auf ihre überschüssigen Pfunde und bekommt mit dieser Notlüge den Job. Doch nun muss sie sich nicht nur den Fragen der Kollegen nach ihrem vermeintlichen Nachwuchs stellen, sondern bekommt von ihrem Chef auch einen Trainingsplan verpasst, um ihren Körper in Form zu bringen. …
Mit einem lockeren, leichten Schreibstil weiß Verena Kessler mich mit ihrem Roman „Gym“ von Beginn an zu fesseln. Die Protagonistin der Geschichte, die ohne Namen bleibt, erzählt von ihrem Arbeitsbeginn in einem Fitnessstudio. Durch die Ich-Perspektive erhält man hin und wieder Einblick in die Gedanken der Figur, die oft sarkastisch, fast schon zynisch sind und mich als Leserin großartig amüsiert haben. In Rückblenden lernt man die Erzählerin besser kennen, erfährt von früheren beruflichen und einigen familiären Gegebenheiten. Dadurch versteht man allmählich auch, was die Figur zu ihrer Bewerbung im Fitnessstudio geführt hat.
Was unterhaltsam beginnt, bekommt zunehmend mehr Spannung und Dramatik: Der Trainingsplan, den ihr ihr Vorgesetzter Ferhat geschrieben hat, dient hier als Ausgangspunkt. Die Hauptfigur fängt an sich zu verändern, physisch wie auch psychisch. Angestachelt durch einen Konkurrenzkampf, in den sie sich selbst begeben hat, arbeitet sie immer verbissener an ihrem Körper. Ihre Entwicklung war für mich nicht nur überraschend, sondern zugleich verstörend. Aus der (trotz ihrer Notlüge) anfangs sympathischen Frau wurde eine Figur, die man wohl als wahnhaft und furchteinflößend beschreiben kann. Obwohl ich die Erzählerin zuletzt nicht mehr mochte, fand ich die Art und Weise, wie Verena Kessler deren Wandlung konstruiert hat, doch sehr gelungen. Vor allem die Rückblenden helfen zu verstehen, weshalb sie zu der Person geworden ist, die sie ist. Hier geht um mehr als nur Fitness, es geht um Konkurrenzdenken, Ehrgeiz und Anerkennung, um tiefe innere Kränkungen und Selbstzerstörung. An keiner Stelle des Romans habe ich ahnen können, wo all das am Ende hinführen wird, sodass mich der Schluss wirklich überrascht hat.
Wer herausfinden möchte, welchen Einfluss der sportliche Ehrgeiz der Erzählerin auf ihren Job im Fitnessstudio hat und ob ihr Chef am Ende erfährt, dass ihre angebliche Entbindung nur eine Notlüge war, sollte „Gym“ lesen.
Mit einem lockeren, leichten Schreibstil weiß Verena Kessler mich mit ihrem Roman „Gym“ von Beginn an zu fesseln. Die Protagonistin der Geschichte, die ohne Namen bleibt, erzählt von ihrem Arbeitsbeginn in einem Fitnessstudio. Durch die Ich-Perspektive erhält man hin und wieder Einblick in die Gedanken der Figur, die oft sarkastisch, fast schon zynisch sind und mich als Leserin großartig amüsiert haben. In Rückblenden lernt man die Erzählerin besser kennen, erfährt von früheren beruflichen und einigen familiären Gegebenheiten. Dadurch versteht man allmählich auch, was die Figur zu ihrer Bewerbung im Fitnessstudio geführt hat.
Was unterhaltsam beginnt, bekommt zunehmend mehr Spannung und Dramatik: Der Trainingsplan, den ihr ihr Vorgesetzter Ferhat geschrieben hat, dient hier als Ausgangspunkt. Die Hauptfigur fängt an sich zu verändern, physisch wie auch psychisch. Angestachelt durch einen Konkurrenzkampf, in den sie sich selbst begeben hat, arbeitet sie immer verbissener an ihrem Körper. Ihre Entwicklung war für mich nicht nur überraschend, sondern zugleich verstörend. Aus der (trotz ihrer Notlüge) anfangs sympathischen Frau wurde eine Figur, die man wohl als wahnhaft und furchteinflößend beschreiben kann. Obwohl ich die Erzählerin zuletzt nicht mehr mochte, fand ich die Art und Weise, wie Verena Kessler deren Wandlung konstruiert hat, doch sehr gelungen. Vor allem die Rückblenden helfen zu verstehen, weshalb sie zu der Person geworden ist, die sie ist. Hier geht um mehr als nur Fitness, es geht um Konkurrenzdenken, Ehrgeiz und Anerkennung, um tiefe innere Kränkungen und Selbstzerstörung. An keiner Stelle des Romans habe ich ahnen können, wo all das am Ende hinführen wird, sodass mich der Schluss wirklich überrascht hat.
Wer herausfinden möchte, welchen Einfluss der sportliche Ehrgeiz der Erzählerin auf ihren Job im Fitnessstudio hat und ob ihr Chef am Ende erfährt, dass ihre angebliche Entbindung nur eine Notlüge war, sollte „Gym“ lesen.