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Gym: Zwischen Lüge, Körperbild und Selbstfindung

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Gym startet mit einem äußerst unterhaltsamen und temporeichen Ton. Allerdings entwickelt sich die Geschichte zu einer nachdenklichen, ernsthaften Auseinandersetzung mit Körperbild, Authentizität und Identität. Die Protagonistin begibt sich auf Jobsuche und bewirbt sich in einem Fitnessstudio. Der Besitzer macht in dem Bewerbungsgespräch deutlich, dass die Mitarbeiter den Lifestyle des Gym anerkennen und verkörpern müssen.
Ihre Figur ist nicht die sportlichste, und sie gibt vor, vor kurzem ein Kind geboren zu haben, um bessere Chancen zu haben. Im Verlauf der Zeit lebt sie eine Weile mit dieser Lüge, doch die Geschichte zeigt eindringlich, wie sich ihr Charakter und ihr Verhältnis zum eigenen Körper wandeln. Körperbild, Selbstwahrnehmung und die Frage, wie viel von sich selbst man bereit ist aufzugeben, um gesellschaftlichen oder beruflichen Erwartungen zu entsprechen. Was bedeutet es, „in Shape“ zu sein, und wie sehr definieren andere uns über unser Aussehen? Die Protagonistin wächst, hinterfragt ihre Entscheidungen und kommt zu einer ernsten Erkenntnis über Wert und Wohlbefinden. Der Stil vermittelt Spannung und Realismus zugleich; die Lektüre bleibt nicht oberflächlich, sondern drängt den Leser, sich mit unbequemen Fragen auseinanderzusetzen. Es gibt humorvolle, leichtere Passagen, doch der Großteil des Romans trägt eine ernstere, nachdenkliche Note. Wer ausschließlich seichte Unterhaltung möchte, wird möglicherweise weniger Gefallen finden. Ein Stern Abzug weil der Klappentext einen so gar nicht darauf vorbereitet wo die Geschichte am Ende hingeht...