Gym

Mit Leichtigkeit ins Verderben

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kahabooks Avatar

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Ehrlich gesagt finde ich das Cover furchtbar hässlich. Umso überraschter war ich vom Klappentext, der mich sofort neugierig gemacht hat.

Die ersten Seiten verfliegen geschwind. Die Kapitel sind sehr kurzgehalten. Der Schreibstil locker, leicht und unterhaltsam. Zunächst scheint es im Buch um die kleine Lüge zu gehen, die der Protagonistin während ihres Vorstellungsgespräches für das Mega Gym unterläuft. Ebenso könnte es um den Körperkult in einem Fitnessstudio gehen. Um den gesellschaftlichen Druck auf den perfekten Körper.

Der zweite Abschnitt bringt die Wende. Doch leider auch die Fragezeichen. Wo führt dieses Buch hin? Die Protagonistin, deren Namen wir nie erfahren, verliert sich zunehmend in einem obsessiven Trainingswahn. Bis dahin wirkte sie lässig und entspannt. Nun zeigt sie ein komplett anderes Gesicht. Sie entwickelt einen krankhaften Ehrgeiz und wirkt unvernünftig. Was ist ihr Ziel? Geht es ihr darum, um jeden Preis die Beste zu sein?
In kurzen Einschüben erfährt man nun auch mehr über ihr Leben vor dem Job im Fitnessstudio. Auch hier offenbaren sich die gleichen Muster.

Die Beschreibung ist überspitzt und für mich nicht nachvollziehbar. Dieses übersteigerte wahnhafte Verhalten war mir fremd. Aus mir nicht ersichtlichem Grund und unklarem Antrieb, verrennt sie sich. In der Beschreibung des Buches liegt dies nicht an gesellschaftlichem Druck, sondern dem Druck, den sie sich selbst macht. Ihr Handeln empfand ich als komplett unreflektiert. Gerne hätte ich mehr darüber erfahren, was sie so getriggert hat. Was ihre Motivation war.

Je länger ich für diese Rezension über den Inhalt und die Aussage des Buches nachdenke, umso schlüssiger erscheint sie mir. Auch wenn die Darstellung vereinfacht und überzogen ist, zeigt sich, dass es nicht viel braucht, um in diese Spirale von Abhängigkeit und Besessenheit zu geraten.

Dennoch fand ich die Wendung, die das Buch genommen hat, zu extrem und das Ende sehr irritierend.