Mitreißend, kapitalismuskritisch und ein bisschen durchgeknallt
"Gym" ist ein mitreißendes Buch, deren Hauptfigur an ihre Grenzen und darüber hinaus geht. Verena Keßler nimmt die Leser*innen in diesem Buch mit ins Fitnessstudio. Und ich hatte mir aufgrund des Klappentextes vor allem eine Kritik an Körperbildern erwartet, stattdessen habe ich auch umfassende Kapitalismuskritik bekommen, denn die Protagonistin in "Gym" steigert sich nicht nur in das Bild eines perfekten Körpers hinein, sondern war auch in ihrem vorigen Leben ein Workaholic, die nicht auf ihre Gesundheit geachtet hat. Verena Kessler gelingt mit "Gym" ein Buch, das mich sehr schnell gefesselt hat und mich neugierig darauf gemacht hat, woher die Protagonistin aus ihrem vorigen Berufsleben eine Bewährungsstrafe hatte. Die Parallelität, in der dann die beiden Zeitebenen in der Eskalation erzählt werden, hat mich besonders gut abgeholt.