Nicht aus der Haut
Das Gym wirkt wie der perfekte Arbeitsplatz für die Protagonistin. Kein Leistungsdruck, feministischer Chef, nette Kolleginnen, wäre da nicht die kleine Notlüge, dass sie gerade entbunden und deswegen noch nicht ihren Body zurück hat. Schon bald rutscht sie in alte Muster und verliert sich zusehends in einer neuen Obsession, aber mit dem altbekannten Ehrgeiz.
„Gym“ von Verena Kessler ist eine psychologische Studie, verpackt in einen Roman, der unfassbar unterhaltend ist. Dass etwas mit der Protagonistin nicht stimmt, wird schnell klar, immer wieder fallen in Nebensätzen kleinen Anspielungen, die stutzig machen. Immer wieder windet sie sich gekonnt aus Situationen, die durch ihre Notlüge mit dem Baby, das sie ausgerechnet Ferhat wie ihren Chef genannt hat, entstanden sind. Sie scheint Spaß daran zu haben, die Menschen um sich an der Nase herumzuführen, als sei es ein Spiel. Bis es das plötzlich nicht mehr ist und ihr Körper und das Training in den Fokus rutschen. Etwas, was sie zwar meint zu kontrollieren, sich aber schon längst verselbstständigt hat.
Wie Verena Kessler es schafft, so viel in die kurzen Kapitel und knappen Dialoge zu packen, ist bemerkenswert. Mühelos lässt sie die namenlose Erzählerin vor dem inneren Auge entstehen und eine Verbindung zur Leserschaft knüpfen. Ich selbst hätte oft anders gehandelt, das machte aber ihr Verhalten nicht unplausibler. Und dass ihre Obsession irgendwann die Grenzen der Legalität sprengt, ist anfangs vielleicht nicht absehbar, doch nach dem ersten Teil wartete ich nur darauf, denn es war klar, dass das Ende knallen wird.
Verena Kessler ist eine großartige Erzählerin, die jeden noch so alltäglichen Ort in eine besondere Bühne verwandelt und darauf eine Protagonistin platziert, die sich nicht mehr ihrer Rolle verschreiben könnte.
Ein Buch, das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.
„Gym“ von Verena Kessler ist eine psychologische Studie, verpackt in einen Roman, der unfassbar unterhaltend ist. Dass etwas mit der Protagonistin nicht stimmt, wird schnell klar, immer wieder fallen in Nebensätzen kleinen Anspielungen, die stutzig machen. Immer wieder windet sie sich gekonnt aus Situationen, die durch ihre Notlüge mit dem Baby, das sie ausgerechnet Ferhat wie ihren Chef genannt hat, entstanden sind. Sie scheint Spaß daran zu haben, die Menschen um sich an der Nase herumzuführen, als sei es ein Spiel. Bis es das plötzlich nicht mehr ist und ihr Körper und das Training in den Fokus rutschen. Etwas, was sie zwar meint zu kontrollieren, sich aber schon längst verselbstständigt hat.
Wie Verena Kessler es schafft, so viel in die kurzen Kapitel und knappen Dialoge zu packen, ist bemerkenswert. Mühelos lässt sie die namenlose Erzählerin vor dem inneren Auge entstehen und eine Verbindung zur Leserschaft knüpfen. Ich selbst hätte oft anders gehandelt, das machte aber ihr Verhalten nicht unplausibler. Und dass ihre Obsession irgendwann die Grenzen der Legalität sprengt, ist anfangs vielleicht nicht absehbar, doch nach dem ersten Teil wartete ich nur darauf, denn es war klar, dass das Ende knallen wird.
Verena Kessler ist eine großartige Erzählerin, die jeden noch so alltäglichen Ort in eine besondere Bühne verwandelt und darauf eine Protagonistin platziert, die sich nicht mehr ihrer Rolle verschreiben könnte.
Ein Buch, das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.