Unterhaltsam, rasant, schockierend
„Gym“ von Verena Kessler hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Gemäß des Titels und des Covers hatte ich vielleicht erwartet, dass es um Schönheitsideale und den Trend zur ständigen Selbstoptimierung geht. Und das stimmt auch irgendwie, aber diese Beschreibung greift viel zu kurz. Verena Kessler schreibt leichtfüßig und doch mit Sprachgewandtheit, die Geschichte ist rasant und nimmt trotz der wenigen Seiten mehrere für mich unerwartete Wendungen. Ich war während des Lesens amüsiert, schockiert, angeekelt. Die namenlose Protagonistin ist von Beginn an keine Sympathieträgerin. Aber gerade das macht es so spannend. Einziger Kritikpunkt: die Zeitläufe in der Geschichte sind mir bis zuletzt nicht klar. Es fühlt sich alles ein bisschen gehetzt an. Aber vielleicht ist das auch Absicht - zu Protagonistin und Geschichte passend ist es allemal. Für Fans von „Die Augen sind das Beste“ von Monika Kim oder „Boy Parts“ von Eliza Clark.