Am Anfang war die Hoffnung

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murksy Avatar

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Der Autor versucht auf eine teils sehr philosophische Weise, das Wesen der Hoffnung zu ergründen. Ist Hoffnung etwas, das jeder in sich trägt? Oder müssen wir jeden Tag aufs Neue Hoffnung aufbauen und sie uns verdienen? Vermutlich liegt in allem etwas Wahrheit. Sicher ist, dass ohne Hoffnung kein Leben möglich wäre. Wie würden wir Schicksalschläge ertragen? Warum bauen Menschen ihre zerstörten Häuser immer wieder auf? Hoffnung macht das Leben erträglich, lässt uns neue Projekte angehen oder trotz aller Kriege und der zunehmenden Umweltzerstörung optimistisch weitermachen. Man könnte natürlich auch das Verhalten, nichts zu hoffen, als Ignoranz oder Gleichgültigkeit ansehen, warum soll ich mir Gedanken machen, solange es mir ganz gut geht. Der Autor ist hier leider auch in seiner Argumentation inkonsequent. Auf der einen Seite unterstützt er die letze Generation. Dann aber sieht er nicht ein, warum er auf das Fliegen verzichten soll, da ja andere auch fliegen oder es Leerflüge gibt. Mit dieser Argumentation lässt sich alles negieren. Warum soll ich Strom sparen, wenn ganze Städte hell erleuchtet sind? Wenn allerdings jeder so denkt, wird sich auch nichts ändern.
Es ist momentan in, über seine Depressionen oder Therapien zu schreiben. Das ist natürlich ein Mutmacher für viele Betroffene, die sich nicht trauen, über ihre Probleme zu reden. Allerdings kann eine psychische Erkrankung auch als Ausrede dienen, nichts zu tun, die Welt an sich vorbeiziehen zu lassen. Nach dem Motto, ich habe schon genug Sorgen. Wer macht mir Hoffnung? Das sieht man leider auch an vielen Lesern, die sich permanent in eine Buchwelt flüchten, weil ihnen das richtige Leben zu schwierig erscheint und sie überfordert. Doch das ist auch keine Lösung. Jeder kann und muss etwas tun. Für was ist ein Leben denn sonst gut? Für die Aufschrift auf dem Grabstein: Es war mir alles zu viel ? Oder das jemand in seinem Leben tausende Bücher gelesen hat? Oder ist es nicht vielmehr der kleine Schritt, den ich wage? Versuche, etwas zu ändern. Und wenn es nur der Schritt ist, anderen durch mein Handeln Hoffnung zu machen, dass eben nicht alles egal ist und man eh nichts ändern kann. Hoffnung ist eine zarte Pflanze, um Aufzucht und Pflege müssen wir uns alle kümmern.