Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es. Wege zur Hoffnung.

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nocheinestefanie Avatar

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„Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es“, sagte einst Erich Kästner. Ins Handeln kommen, sich wehren, etwas sagen. Anstatt die Decke über den Kopf zu ziehen, den Besuch abzuwehren und in Mutlosigkeit zu versinken, einfach mal gemeinsam ins Kino zu gehen, zur Demo oder ein gutes Buch zu lesen. Und nun kommt die Überleitung zu dem, was ich euch eigentlich zeigen möchte: das letzte gute Büchlein, was ich gelesen habe, hatte gerade einmal 126 Seiten und trägt den Titel „Hab ich noch Hoffnung, oder muss ich mir welche machen?“
Sagt im Grunde schon alles, eröffnet einem aber noch um einiges mehr. Till Raether schreibt über Glauben, Selbstfürsorge, Optimismus, Lebensvorfreude und die fröhliche Sehnsucht. Darüber, wie man das Gefühl der Sinnlosigkeit überwinden kann und was die Zutaten sind fürs Hoffnung-Machen.
Davon, wie sehr Hoffnung unseren banalsten Alltag zusammenhält, und dass im Grunde alles, was wir tun, auf Hoffnung beruht.
Raether verschweigt aber auch nicht, wie schwer das oft sein kann mit der Hoffnung, im Angesicht von Depressionen, Klimabangen und Ängsten um Krieg und Armut. Schließlich ist es viel leichter sich zu sorgen, wir neigen einfach nicht zum Optimismus.
Es ist immer wieder mit Anstrengungen verbunden, denn Hoffnung ist eine Handlung. Wer lebt und gut zu sich ist, für sich sorgt, anderen etwas Gutes tut, drückt damit auch aus, dass es einen Sinn hat und dass es noch Möglichkeiten gibt, Richtungen, in die sich das Leben entwickeln kann. Für die Abwesenheit von Hoffnung hingegen muss man einfach gar nichts mehr tun.
Darum sollten wir ihr immer die Gelegenheit geben, indem wir einfach losziehen, tun, auch wenn wir nicht wissen, was passiert, als nicht loszuziehen und zu wissen: dann passiert definitiv nichts.

Absolute Leseempfehlung von mir – zum Verschenken und selbst behalten. Und ganz herzlichen Dank an dieser Stelle an den rowohlt polaris Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.