In einem Rutsch gelesen
Ich habe Till Raethers Buch, "Hab ich noch Hoffnung, oder muss ich mir welche machen?" in einem Rutsch gelesen, das Buch zugeschlagen und musste tief durchatmen. Der Autor holt mich vollkommen ab. Wir sind in etwa ein Jahrgang und er teilt Gedanken, die ich mir auch schon lange mache. Auch unsere Lebensläufe sind zeitweise sehr ähnlich. Er beschreibt die gesellschaftliche und politische Situation in den siebziger und achtziger Jahren und parallel dazu die Entwicklungen in der heutigen Zeit. Ich war als junge Erwachsene bei fast jeder Friedensdemo dabei, trug Latzhosen mit "Atomkraft, nein danke"- und "Baum ab, nein danke - Buttons und konnte die Tatenlosigkeit vieler Menschen nicht verstehen. Die Hoffnung auf eine bessere und friedlichere Welt, trug mich durch die angespannte politische Lage. Diese Hoffnung ist es auch, die die heutige Jugend den Glauben nicht daran verlieren lässt, dass ihre Aktivitäten sinnvoll sind. Er schreibt über Fridays for future und die letzte Generation und ich gebe ihm recht. Es ist unbequem und nervig, in einem Stau zu stehen, weil Klimakleber die Autobahn blockieren. Aber, es ist die Hoffnung, die diese zumeist jungen Menschen beflügelt. Es gibt für vieles ein für und wider und manches darf man auch kritisch sehen. Aber, was wären wir ohne Hoffnung? Ein Buch, das nachwirkt und mich nachdenklich zurücklässt. Ich kann es wärmstens empfehlen.