Warme Worte in der kalten Jahreszeit

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
krabbe077 Avatar

Von

Till Raether, Schriftsteller, Journalist und Kolumnist, schreibt in Hab ich noch Hoffnung, oder muss ich mir welche machen? einen sehr persönlichen Essay zum Thema Hoffnung. Von den vorherigen Büchern habe ich noch keines gelesen, bin aber durch einen Podcast auf ihn aufmerksam geworden und habe direkt eine gewisse Sympathie verspürt.

Auf sehr sensible Art und Weise setzt sich der Autor auf knapp 120 Seiten damit auseinander, was Hoffnung für ihn bedeutet und wie man sich diese erhalten kann, obwohl ganz nebenbei gerade die Welt untergeht. Anhand seiner eigenen Geschichte, persönlichen Anekdoten aus der Vergangenheit und vereinzelten wissenschaftlichen Fakten erläutert Till Raether nicht nur die Hoffnung, sondern teilt auch seine Gedanken zu Themen wie Angst, Selbstfürsorge oder Optimismus und stellt alles in Zusammenhang. Sowie ich versuche den Inhalt zusammenzufassen, merke ich selbst, wie banal und austauschbar das alles klingt. Die erste Frage, die sich mir bei der Lektüre dann stellte, ging in genau diese Richtung. Warum lese ich das eigentlich? Ist das vielleicht einfach eine Auftragsarbeit, von der man erwartet, sich in der Weihnachtszeit gut zu verkaufen? Letzteres wissen natürlich nur die verantwortlichen Personen, da fehlen mir die Einblicke. Warum ich das Buch gelesen habe, konnte ich mir aber sehr schnell selbst beantworten. Till Raether trifft einen Ton, in dem ich mich wiederfinde. Ausgesprochen sensibel, einfühlsam, reflektiert und trotz aller Schwere der Thematik immer wieder auch humorvoll klingen diese 120 Seiten. Mich hat es berührt!