365 Tag und 66 Do-It-Yourself Projekte

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mauela Avatar

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In 365 Tagen 66 Do-It-Yourself Projekte um zu setzten, das nimmt sich Susanne vor und berichtet amüsant und aufschlussreich über ihre Erfolge und Misserfolge sowie die Suche nach der Frage warum ausgerechnet Selbermachen zum Megatrend geworden ist.

Ich war, was die Auswahl an Do-it-yourself Projekte selber angeht, etwas enttäuscht von diesem Buch. Vermutlich habe ich im handwerklichen Bereich einfach schon zu viele Dinge versucht um mich von Susannes Enthusiasmus und ihrer Suche nach der richtigen Vorgehensweise beim Selbermachen anstecken zu lassen. Die meisten beschriebenen Projekte sind Sachen die für mich alltäglich sind: Kartoffeln anzupflanzen, Plätzchen backen oder ein Kleidungsstück zu nähen. Dagegen gibt es andere Dinge, die meiner Meinung nach einfach zu so abwegig sind um sie selber auszuprobieren; wie zum Beispiel Schuhe oder Käse selber herzustellen. Das ist nur dann glaubhaft, wenn man ungekämmt mit langem Zottelbart irgendwo in der Wildnis haust oder sonst wirklich gar Nichts zu tun hat.

Das Buch selber ist extrem faktenreich, mit Rezepten, einer tollen Auflistung von Fachliteratur zu den einzelnen Projekten, gewürzt mit Wortspielereien und lustigen Umschreibungen wie zum Beispiel dass Susanne Diskokatzen-Plätzchen gebacken hat. Ist doch nett oder? Allerdings hat mich sehr gestört, dass Susanne immer von „dem Mann“ spricht oder „der Mutter von dem Mann“. Was soll das, das ist doch sicherlich kein X-beliebiger, sondern ihr Lebenspartner, also ihr Mann der sicherlich auch noch einen Namen hat, davon gehe ich zumindest aus.

Das Buch ist lustig zu lesen und lässt einen trotzdem darüber nachdenken, ob das mit der Konsumgesellschaft tatsächlich alles Gold ist oder ob Selbermachen nicht manchmal die bessere Alternative ist. Für eingefleischte Hobby-Handwerker und Do-It-Yourself Fans ist es als „ich kuck mal wie die Anderen ihre Projekte umsetzten und was die für Erfahrungen machen“ super geeignet, allerdings nicht als Quelle der Inspiration. Für alle Warum-selber-machen-das-kann-man-doch –kaufen-Verfechter dagegen, kann es durchaus eine kleine Anregung sein, doch auch mal was selber zu machen.