DIY – ein Selbstversuch oder eine Philosophie?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
sikal Avatar

Von

Gleich vorweg eine Warnung: Während dem Lesen des Buches bekommt man unbändige Lust sofort loszustürmen und in ein DIY-Projekt zu starten…
Susanne Klinger möchte ein Jahr lang als Selbstversuch weg vom Kaufen hin zum Selbermachen kommen und berichtet hier von ihren Erlebnissen, ihren Erfolgen, aber auch ihren Misserfolgen. Sie erzählt von Motivation und Rückschlägen – ganz sicher von einem spannenden Jahr, das eine Bereicherung für sie und ihre Familie war.

Die Projekte der Autorin reichen vom Kräuter pflanzen über Brot backen (das faule Brot – ganz toll gleich zum Probieren) bis hin zum Nähen des kleinen Schwarzen. Eine besondere Herausforderung stellte sicher das Schuhe-selbermach-Projekt dar und auch „Seife herstellen“ ist nun nichts, das man gleich mal schnell so nebenbei erledigen kann.

Ich finde, die Erfahrungen, welche die Autorin machte, sind unbezahlbar und regen nicht nur an, den Kochlöffel zu schwingen oder die Nähmaschine wieder aus der Versenkung zu holen – es geht um viel mehr: Den Konsum wieder etwas zu reduzieren und sich seiner eigenen Fähigkeiten zu besinnen. Wieder etwas auszuprobieren und es zu schaffen, oder aber auch zu scheitern. Beides ist eine Erfahrung. Geschenke finden großen Anklang, wenn man die Bemühungen und den besonderen Wert dahinter erkennt.

Das Buch ist ähnlich einem Blog geschrieben, man findet zwischendurch einige Rezepte, Tipps und dann auch wieder den „schiefen Blick“ auf die noch immer nicht fertige Hose. Es liest sich kurzweilig, doch man kann es nicht in einem Rutsch durchlesen, weil man ja immer wieder mal etwas ausprobieren möchte.

Fazit: Ein tolles Buch für mehr oder weniger Kreative, die wieder mal einen kleinen Schubs benötigen, um mit den Händen etwas Tolles zu schaffen. Hände können mehr, als die Computertastatur zu bedienen – es bereichert und macht eine Menge Spaß.