DIY im Selbstversuch

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fritzi27 Avatar

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Zugegeben, als ich den Titel zum ersten Mal las, dachte ich, dass ich es mit einem typischen DIY-Buch zu tun hätte. Das lustige Cover jedenfalls hat mich sofort angesprochen. Auf den zweiten Blick stellte sich dann heraus, dass die Autorin über ihr eigenes Selbstmach-Jahr berichtet, was der Untertitel eigentlich auch schon vermuten lässt.
Susanne Klingner, die als freie Journalistin arbeitet, hatte sich vorgenommen, ein Jahr lang alles, was irgend möglich ist, selbst zu machen. Dabei sollte weder der Lebensstandard leiden, noch wollte sie durch den Selbstversuch unglücklich werden.
Selbst etwas mit den eigenen Händen schaffen, was gehört dazu? Ein Garten, Brot selber backen, Kleidung nähen, Schuhe selbst herstellen, Stricken, Marmelade kochen, Seife machen … - es gibt nichts, was man nicht versuchen kann.
Susanne Klingner berichtet lebhaft und lebensnah von ihren Versuchen, den Rückschlägen und den Erfolgen und zaubert dem Leser immer wieder ein Lächeln und verständnisvolles Nicken ins Gesicht.
Sehr oft habe ich mich in diesem Buch selbst gesehen, denn auch ich mache viel selbst, nicht so viel, wie sie, aber immerhin doch so einiges. Genau das Erlebnis, wenn man von einem Gebäck zum Beispiel, von dem man sich sooooo viel erhofft hatte, hinterher etwas enttäuscht ist, alle anderen es aber supertoll finden, das kenne ich sehr genau.
Gelungen ist eine sehr nette und interessante Darstellung eines ganzen Jahres, die beim Lesen wirklich Spaß macht.
Gewöhnungsbedürftig für mich war anfangs, dass Susanne Klingner ihren Partner oder Ehemann immer als „der Mann“ bezeichnet, seine Mutter als „die Mutter des Mannes“ und so weiter. Doch ich habe mich daran gewöhnt, zumal dieser Mann immer sympathischer wird, je mehr er sich auch auf das Selbstmach-Experiment einlässt.
Die Kapitelüberschriften sind mit einer Art Schreibschrift gestaltet, es gibt ab und zu Skizzen zur Erläuterung und das eine oder andere Lieblingsrezept ist auch enthalten.
Und übrigens: der Teig zu meinem ersten „Faulen Brot“ steht zugedeckt in meiner Küche und wartet auf seine Weiterverarbeitung.